Zur diesjährigen Frühjahrsversammlung trafen sich die Altersobleute des KFV HN diesmal in Wüstenrot. Trotz teilweise weiter Anreise z.B. aus dem Zabergäu, nahmen ca. 50 Alterskameraden an der Versammlung in Wüstenrot teil.
Hans Mühlmann begrüßte neben den Teilnehmern auch Herrn Bürgermeister Timo Wolf, Herrn Kreisbrandmeister Bernd Halter, Herrn Verbandsvorsitzenden Reinhold Gall, Herrn Kdt. Carsten Buster und Herrn Thomas Löffelhardt (ehemaliger Energiebeauftragter der Gemeinde Wüstenrot).
Zuerst gab er einen Überblick über den geplanten Ablauf des Nachmittags.
Nach der Begrüßung stellte Herr Wolf die Gemeinde Wüstenrot mit ihren 5 Teilorten und zahlreichen Wohnstätten vor. Weiter betonte er den hohen Freizeitwert Wüstenrots, die Bemühungen vieles Alters- und Familiengerecht zu gestalten und natürlich das Energiekonzept das sich bisher gut entwickelt habe. Zur weiteren Info wurde ein Imagefilm „entdecke Wüstenrot“ gezeigt. Da konnten sich die Anwesenden in Kurzform nochmals über die vielfältigen Aktivitäten in Wüstenrot informieren.
Hans Mühlmann stellte nun das Programm und den Organisatorischen Ablauf des diesjährigen Ausfluges der Alterskameraden vor.
Der Ausflug geht am 09.05.2023 nach Miltenberg am Main mit einer Schiffsrundfahrt und einer geführten Stadtbesichtigung. Der Abschluss wird dann in der Deutschordenshalle in Gundelsheim stattfinden Angemeldet haben sich ca. 290 Teilnehmer*innen. Hier gilt ein besonderer Dank an den Kameraden Reinhold Korb der den Ausflug für 2020 bereits geplant hatte, und an Helmut Schön der die Buseinteilung und die Organisation des Abschusses übernahm.
Thomas Löffelhardt stellte das Plusenergiekonzept der Gemeinde Wüstenrot vor.
Das Ziel war und ist Wüstenrot sowie die Nachbargemeinde Mainhardt möglichst autark zu machen und zu bilanziellen Plusenergiegemeinden zu entwickeln. Dazu wurde die Energieversorgung Mainhardt Wüstenrot GmbH in Leben gerufen. Jetzt fehlte noch ein wissenschaftliches Fundament, dazu wurde die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) ins Boot geholt. Nun wurde mit weiteren Partnern aus Industrie und Forschung ein Forschungsvorhaben unter Federführung der HFT Stuttgart ausgearbeitet. Das Ministerium für Wirtschaft und Energie bewilligte die Förderung dieses Vorhabens über den Zeitraum von 2012 bis 2016. Dafür wurden rund 3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.. Beginnend mit den Maßnahmen Bestandsaufnahme, Energieeinsparung, Bedarf aus lokalen Quellen decken (Solar, Wind, Biomasse) sind zwischenzeitlich einige Projekte und Bauvorhaben entstanden die die Machbarkeit dieses Plusenergiekonzeptes bestätigen.
Bernd Halter sprach nun über Veränderungen beim Brand- und Bevölkerungsschutz im LRA. So wurde wegen der steigenden Anforderungen in diesem Bereich das Personal aufgestockt. Denn die Aus-und Fortbildung der 4200 Feuerwehrleute im Kreis muss gut organisiert und koordiniert sein, damit auch die interkommunale Zusammenarbeit klappt. Zurzeit laufen auf diesem Gebiet verschiedene Maßnahmen, um hier im Schadensfall besser aufgestellt zu sein. Dabei werden auch die Erfahrungen aus dem Ahrtal Hochwasser berücksichtigt, denn dabei zeigte sich deutlich, dass sich der Bevölkerungsschutz besser aufstellen muss. So wird bzw. wurde ein Wechselladerkonzept eingeführt, Großschadens Einheiten mit speziellen Fahrzeugen (MTW Allrad, Hochwasserschutzboote etc.) werden gebildet. Außerdem plant der Landkreis eine Wärmegewöhnungsanlage für Übungen unter Einsatzbedingungen anzuschaffen, denn, so betonte Bernd, die Ausbildung muss in Feuerwehrhand bleiben um eine optimale Ausbildung der Feuerwehrleute zu gewährleisten und kann nicht externen Firmen überlassen werden.
Reinhold Gall sprach über verschiedene Aspekte und die Notwendigkeit einer guten Verbandsarbeit. Da hier im Landkreis Heilbronn die Beteiligten gut zusammen arbeiten gibt es keine Probleme. Leider wird der inzwischen erreichte Stand (Fahrzeuge, Ausbildung, Versicherungsschutz etc.) von vielen jungen Feuerwehrleuten gar nicht mehr gewürdigt und als normal angesehen. Beispielhaft erwähnte er die Anton-Pecoroni-Kameradschaftshilfe, die seinerzeit auf Eigeninitiative des KFV HN ins Leben gerufen wurde, um verunfallten Feuerwehrkameraden einen ordentlichen Versicherungsschutz zu bieten. Die Herausforderungen allgemein verändern sich und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Feuerwehren. Sie müssen sich anpassen und weiter entwickeln und diese Prozesse müssen die Verbände anstoßen und begleiten. So sieht Reinhold mittelfristig durchaus Personalprobleme auf die Feuerwehren, vor allem in der Tagesverfügbarkeit, zukommen. Denn viele Betriebe leiden unter Personalmangel denn wenn da die Feuerwehrleute öfter zu Einsätzen eilen, stört das doch den Betriebsablauf. Aber auch die Gemeinden, so sagte Reinhold, dürfen sich da nicht nur auf die ihre Feuerwehren verlassen und müssen ihre eigenen Strukturen hinterfragen und besser vorsorgen, um im Katastrophenfall besser gerüstet zu sein. Da hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine gewisse Sorglosigkeit breit gemacht.
Carsten Buster stellte nun noch kurz die FW Wüstenrot vor. Das Gebäude, beim neuen Dienstleistungszentrum Weihenbronn, wurde im Jahr 2005 zusammen mit dem DRK bezogen. Hier sind die vormaligen Abteilungen Wüstenrot, Neuhütten und Finsterrot zu Wüstenrot zusammen gefasst und untergebracht. Die anderen Abteilungen Maienfels, Neulautern und Stangenbach sind in eigenen Gerätehäusern beheimatet. Somit besteht die Feuerwehr nunmehr noch aus 4 Abteilungen. Wüstenrot ist eben eine Flächengemeinde und das zeigt sich auch in der Struktur der Feuerwehr. Die 144 Mitglieder der Einsatzabteilung haben im Jahr etwa 40-50 Einsätze abzuarbeiten. Weiterhin hat die Feuerwehr Wüstenrot noch eine Jugend- und Altersabteilung, die auch gut in das Geschehen der Feuerwehr integriert sind.
Hans Mühlmann bedankte sich abschließend bei allen Referenten, bei BM Wolf für die Kostenübernahme der Bewirtung, bei seinen Feuerwehrkameraden für die Mithilfe, bei allen Alterskameraden für die Teilnahme, wünschte allen eine gute Heimreise und schloss die Versammlung.
(Bildquelle: Homepage der Gemeinde Wüstenrot)