Finanznot und Sparzwänge machen auch vor den Feuerwehren im Land nicht halt. So stehen in einigen Kommunen Stellenkürzungen bei den Wachen bevor, bei der Anschaffung von Material muss allerorts jeder Cent zwei Mal umgedreht werden.
Einige Städte und Gemeinden haben die Gebühren für Feuerwehreinsätze angehoben. Diese werden etwa fällig, wenn ein Brand vorsätzlich oder grob fahrlässig entfacht wurde. „Die Sicherheit ist allerdings noch gewährleistet“, betont Willi Dongus, Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes.
„Die leeren Kassen der Kommunen wirken sich natürlich auch auf die Feuerwehren aus“, sagt Dongus. In vielen Fällen kommt das Land zudem seinen Förderverpflichtungen nicht nach. Erfahrungsgemäß würde 60 Prozent der Anträge der Kommunen nicht entsprochen, sagt der Verbandssprecher. Viele Förderzusagen würden für die Zukunft gemacht. „Und diese Bugwelle an Verpflichtungserklärungen wird immer größer. “
Dabei hängt die Motivation von Ehrenamtlichen maßgeblich mit der technischen Ausstattung der Feuerwehren zusammen: „Wenn ich eine alte Kiste von 30 Jahren habe, damit locke ich keinen Jungen hinter dem Ofen hervor. Da kann er gleich in einen Oldtimer-Club gehen“, sagte Dongus.
Inzwischen stehen allerdings tatsächlich immer ältere Autos in den Gerätehallen. So muss etwa die Feuerwehr in Ulm ihre 80 Fahrzeuge deutlich länger nutzen als üblich. Nach den Worten von Einsatzleiter Rainer Schlumberger sind große Autos bis zu 25 Jahre, kleine bis zu 15 Jahre im Einsatz.
Auch im Landkreis Heilbronn ist der Sparzwang zu spüren. So wurde in Bad Rappenau etwa der Kauf eines neuen Feuerwehrautos aufgeschoben. Zudem erhöhte das Ordnungsamt den Stundensatz für den Einsatz eines Feuerwehrmannes im vergangenen Jahr von knapp 13 Euro auf 20 Euro.