Die neuen Hallen füllen sich mit Leben. Termingerecht bezieht die Feuerwehr Ellbachtal am Samstag ihr rund 4,3 Millionen Euro teures Quartier.
Viermal muss ein 40-Tonner fahren, um die Ausrüstung von den bisherigen Standorten in Lehrensteinsfeld und Ellhofen zum neuen Feuerwehrhaus zu transportieren.
Am Samstagmorgen parkt ein großer Sattelzug schon vor acht Uhr vor dem Feuerwehrhaus in Lehrensteinsfeld. Die Einsatzfahrzeuge stehen auf dem Parkplatz gegenüber dem Rathaus. Mit dem Gabelstapler entlädt Feuerwehrmann Timo Schweikert leere Gitterboxen und Holzpaletten. Die positioniert er im Feuerwehrhaus, damit seine Kameraden die Ausrüstung verpacken können. 30 Helfer, aktive Feuerwehrmänner, Mitglieder der Altersabteilung und der Jugendwehr können es kaum erwarten, dass Kommandant Thomas Oeckler die Aufgaben verteilt.
„Die Jugendfeuerwehr räumt die Schläuche in die Regalwagen, zwei Mann verpacken die persönliche Schutzausrüstung aus den Spinden, zwei Mann übernehmen die Werkstatt“, teilt Oeckler die Helfer ein. Daniel Wonner und Andreas Fensch machen aus den „Klamotten“, und Stiefeln mit Hilfe von Kabelbindern handliche Päckchen, die sie in Gitterboxen verstauen.
„Es wird Zeit, dass es jetzt losgeht“, ist Timo Schweikert in Aufbruchstimmung. Den Sattelzug für den Umzugstransport stelle die Firma Mezger kostenlos zur Verfügung. „Wir arbeiten schon seit einigen Wochen vor“, erklärt Oeckler. Im Jugendraum stehen Rollcontainer voll mit Küchenutensilien, Festbedarf oder Lehrmaterial aus dem Mannschaftsraum. „Alle Kartons und Umzugsbehälter sind mit den Raumnummern beschriftet, wo sie im neuen Feuerwehrhaus einzuräumen sind“, erklärt der Kommandant.
Sören Kollotzek (18) und der elfjährige Elias von der Jugendfeuerwehr kleben Umzug-Kartons. „Es sammelt sich im Laufe der Jahre doch einiges an“, seufzt Thomas Oeckler ein wenig wehmütig, als er im Funkraum seine persönlichen Sachen verpackt. Reinhold Flad und Werner Weinmann räumen den Mannschaftsraum aus, stapeln die Getränkekisten auf Holzpaletten. „Das neue Feuerwehrhaus ist gut, aber wir werden uns erst einleben müssen“, meint Flad.
Der Umzug geht zügig vonstatten
Timo Schweikert verlädt jede volle Gitterbox, Palette oder Rollcontainer im Akkord mit dem Gabelstapler auf den Lkw. Parallel zur großen Truppe in Lehrensteinsfeld arbeiten Josef Gosolits, Peter Wiederhold und Gerhard Kollarz von der Altersabteilung in Ellhofen. Mit dem Golf-Kombi und einem Anhänger transportiert das Trio Kleinteile wie Schläuche, einen Stromerzeuger, Werkzeuge und andere Utensilien ins neue Feuerwehrhaus. „Wir müssen uns ja in Lehrensteinsfeld nicht auf den Füßen stehen“, scherzt Wiederhold. „Dass wir jetzt nur noch von einem Standort auszurücken brauchen, ist eine große Erleichterung“, freut sich der stellvertretende Kommandant David Placzek. Er montiert im neuen Feuerwehrhaus an den Toren Abrolleinrichtungen für Stromkabel und Pressluftschläuche, als Jochen Gutekunst den Sattelzug zum ersten Mal im Hof abstellt.
Timo Schweikert stellt die Ladung mit dem Gabelstapler im Hof vor den Toren ab. Mit Hubwagen fahren die Helfer die Gitterboxen und Paletten zu ihren Bestimmungsorten im neuen Domizil und räumen Regale, Spinde, Schränke und Werkzeugbänke ein. Zweimal fährt der Lkw auch nach Ellhofen, um die großen Ausrüstungsgegenstände und historische Feuerwehrgeräte zu holen. Nach zehn Stunden haben es Thomas Oeckler und sein Umzugsteam geschafft: „Das Wetter und die Mannschaft haben hervorragend mitgemacht, ich bin sehr zufrieden“. Alle Fahrzeuge stehen am neuen Standort in der Halle.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir es an einem Tag schaffen, es war eine Unmenge Material“, gibt Peter Wiederhold zu. Ihren Umzug feiern die Helfer mit Freibier und einem Abendessen.