Vollkommen zerstört wurde bei einem Feuer ein älteres Einfamilienhaus in der Bad Rappenauer Rohräckerstraße 4. Die beiden Hausbewohner konnten sich zum Glück rechtzeitig in Sicherheit bringen, erlitten jedoch nach Angaben der Polizei leichte Verletzungen und Rauchgasvergiftung und wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Um 19.19 Uhr am Sonntag ging bei den Floriansjüngern der Alarm mit dem Stichwort \"Dachstuhlbrand\" ein. Als die ersten Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit am Ort des Geschehens eintrafen, brannte der Dachstuhl des älteren Wohngebäudes bereits lichterloh, \"die Flammen schlugen meterhoch aus dem Dach\", berichtet der stellvertretende Kommandant Thomas Wachno.
Die Drehleiter wurde sofort für den Löschangriff in Stellung gebracht, doch an ein Außenangriff war vorerst nicht zu denken: Die Freileitungen auf dem Dachstock standen noch unter Strom. Zu gefährlich, sollte es mit dem Wasserstrahl zu einer Berührung kommen. Erst als ein Mitarbeiter der Süwag die Stromleitung abschaltete, konnte gefahrlos das Feuer auch von außen bekämpft werden.
Nach Angaben der Polizei gingen die beiden Bewohner am Sonntagabend ungewöhnlichen Geräuschen aus dem Obergeschoss nach und entdeckten das Feuer im Schlafzimmer.
Bei dem Versuch, den Brand zu löschen, zog sich der 64-jährige Hausbewohner leichte Verbrennungen an den Fingern und Haaren zu; zudem erlitt er eine Rauchgasvergiftung. Eine Rauchgasvergiftung erlitt auch die 19-jährige Frau, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs ebenso im Gebäude der Rohräckerstraße aufhielt. Beide wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Nach rund einer dreiviertel Stunde hatte die Bad Rappenauer Wehr, die von Kameraden aus Bonfeld, Fürfeld und später Grombach beim Atemschutz unterstützt wurde, den Brand unter Kontrolle. Mit der Wärmebildkamera wurde das Objekt nach verborgenen Glutnestern abgesucht, zumal sich das Feuer hinter Abdeckungen weiter fraß. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch ein unmittelbar angebautes Gebäude, das eine 84-jährige Frau bewohnte. Sie musste die Nacht bei Verwandten verbringen. Noch während den Löscharbeiten kümmerten sich die Wehrmänner um das unbeschädigte Inventar im Untergeschoss, damit dieses durch das Löschwasser nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf - am älteren Wohngebäude in der Rohräckerstraße selbst entstand vermutlich Totalschaden, erste Schätzungen gehen bis zu 250.000 Euro. Die Rappenauer Wehr war bis nach Mitternacht mit insgesamt 60 Mann im Einsatz.
Text zum Bild:
Zerstört wurde durch ein Feuer das ältere Einfamilienwohnhaus in der Rohräckerstraße in Bad Rappenau. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl. Auch ein Nachbargebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Foto: Endres