Eine leer stehende Firmenhalle in der Tullastraße ist in der Nacht auf Samstag vollständig ausgebrannt. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und verhinderte, dass die Flammen auf die Nachbargebäude übergriffen. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei geht davon aus, dass der Brand gelegt wurde.
Supermarkt geplant Am Samstagmittag liegt immer noch beißender Brandgeruch in der Halle, die der Handelsriese Lidl vom örtlichen Bauunternehmen Hartmann übernommen hat. Löschwasser tropft von der hohen Decke, der östliche Teil des Gebäudes ist ein verkohltes Trümmerfeld. Die Wände sind teilweise aufgerissen. Bis in die frühen Morgenstunden war die Feuerwehr mit 36 Mann im Einsatz und verhinderte so, dass der benachbarte Supermarkt oder angrenzende Hallen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Was in der Nacht zuvor passiert ist? Peter Mayerhöfer kann es sich auch nicht erklären. Der Lidl-Immobilienleiter, der am Samstag den Schaden inspiziert, tippt aber auf Brandstiftung. Ein Kurzschluss komme kaum infrage. „Der Strom war abgestellt." Die Discounter-Kette hatte Gebäude und Grundstück vor einiger Zeit von der Eppinger Firmengruppe Hartmann erworben. „Wir stehen in Verhandlungen mit der Stadt über die Ansiedlung eines Lidl-Markts", berichtet Mayerhöfer. Die ausgebrannte Halle hätte ohnehin abgerissen werden sollen. Der finanzielle Schaden, der zunächst nicht beziffert werden konnte, dürfte sich also in Grenzen halten. „Teurer wird es aber auf jeden Fall, weil wir jetzt Brandschutt entsorgen müssen." Mit schwerem Gerät wird am Samstag die Deckenverkleidung der Brandruine entfernt, weil die Feuerwehr im Dämmmaterial Glutnester vermutet.
Ermittlungen laufen Auch die Polizei geht nach ersten Ermitlungen von Brandstiftung aus. „Eine natürliche Brandquelle haben wir nicht gefunden", so ein Sprecher auf KS-Anfrage. Brandbeschleuniger oder Ähnliches sind zwar in den Trümmern nicht aufgetaucht. Jedoch wiesen die „äußeren Umstände" darauf hin, dass der Brand gelegt worden ist. Das leer stehende Gebäude habe „verschiedenen Leuten als nächtlicher Treffpunkt" gedient.
Erst vor zwei Monaten hatte ein Großbrand die Firmenhalle einer Zimmerei im Eppinger Stadtteil Kleingartach in Schutt und Asche gelegt und einen Schaden von mehr als einer Million Euro angerichtet. In diesem Fall haben die Ermittler Brandstiftung als Ursache weitgehend ausgeschlossen.
Bild: Brandruine: Die Firmenhalle an der Eppinger Tullastraße. (Foto: Alexander Hettich)