Diesmal ging's ganz ohne Hickhack: Mit dem Traumergebnis von 100 Prozent Zustimmung wurden der Lauffener Feuerwehr-Kommandant Heiner Schiefer und sein Stellvertreter Gerhard Kraft auf weitere fünf Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Bei der Jahreshauptversammlung in der Stadthalle zeigten sich sogar alte Feuerwehr-Hasen überrascht: Ohne jegliche Gegenstimme oder Enthaltung wählten die 66 stimmberechtigten Wehrmänner ihren Kommandanten Heiner Schiefer wieder, der vor fünf Jahren an die Stelle des damals abgewählten Gerhard Höllmüller getreten war. Auch Stellvertreter Gerhard Kraft erhielt die volle Zahl von 66 Stimmen.
Von drei für die Lauffener Feuerwehr außergewöhnlichen Ereignissen berichtete Kommandant Schiefer in seinem Rückblick auf 2002: Im März gab es, wie oft, Hochwasser im Bereich Kies - diesmal war's aber nicht der Neckar, der über die Ufer lief, sondern die Zaber.
Örtliche Regenfälle im Oberen Zabergäu waren so heftig gewesen, dass die dortigen Rückhaltebecken nicht mehr ausgereicht hatten.
Am 14. Mai legte sich im Oberwasser der Lauffener Schleuse ein Neckarschiff auf die Seite - bis zur Bergung 15 Tage später mussten die Wehrmänner Ölsperren im Fluss legen, weil Treibstoff auszulaufen drohte.
Die - verrutschte - Ladung selbst war kein Problem: es handelte sich um Neckarschlamm. „Zurück zum Ursprung“, kommentierte Schiefer trocken.
Im Dezember schließlich kam es im Industriegebiet „Vorderes Burgfeld “ zur Explosion eines Thermobehälters mit Salzschmelze - Giftgas wurde freigesetzt, doch verflüchtigten sich die Dämpfe im starken Wind rasch.
Insgesamt mussten die Wehrmänner im letzten Jahr zu 47 Einsätzen ausrücken. 36 davon waren technische Hilfeleistungen. In neun Fällen wurden Kleinbrände gelöscht. Dreimal gab es Fehlalarm.
Sorgen bereite, wie auch bei anderen Wehren, die Tagesverfügbarkeit der Lauffener Floriansjünger, berichtete Schiefer. Erfreut registrierte der Kommandant, dass nun die Zuschuss-Zusage für den neuen Einsatz-Leitwagen vorliege und das Fahrzeug in diesem Jahr ausgeliefert werden könne.
Und: Mitte Juni 2002 war der Grundstein für das neue Feuerwehrhaus „ Im Brühl“ gelegt worden; die Zeit rücke näher, da die Feuerwehr aus ihren beengten Verhältnissen an der Sonnenstraße heraus komme.
Nicht nur mit feuerwehrtechnischen Fragen haben sich die 14 Jungen und neun Mädchen der Jugendfeuerwehr beschäftigt, berichtete deren Leiterin Katrin Stöcker.
Ausflüge und Besichtigungen wurden unternommen, beim Trollinger-Marathon stellten die Jung-Florianer Streckenposten und besuchten die Werkfeuerwehr des GKN.
Das Atomkraftwerk, so bemerkten Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger und Kreisbrandmeister Hans Wilhelm Hansmann, sei der Grund dafür, dass der Landkreis Heilbronn bei der Bewältigung von Problemen des Zivilschutzes nicht ganz mit leeren Händen dastehe: Entgegen dem bundesdeutschen Trend nach der Wiedervereinigung wurden die Sirenenanlagen nicht abgebaut.
Allerdings, gab Hansmann ein Problem zu bedenken: Die meisten Bürger wissen die Sirenensignale kaum noch richtig einzuordnen.
Dank sagte Waldenberger den Wehrmännern für ihre Leistungen im Dienst des Nächsten und für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.