Rouven Leibbrand, Jahrgang 1983, ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele: hoch motiviert, engagiert und verantwortungsbewusst. Seit März 2013 steht der 32-Jährige auf der Kommandobrücke der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten. Bürgermeister Ralf Steinbrenner bescheinigt dem gebürtigen Leingartener „ausgezeichnete Führungsqualitäten und Fingerspitzengefühl bei seinen Entscheidungen“. Nach dem Realschulabschluss hat Leibbrand eine Lehre als Energie-Elektroniker absolviert. An der Wilhelm-Maybach-Schule in Heilbronn erwarb er die Fachhochschulreife und begann dann ein Studium als Ingenieur in der Fachrichtung Automotive Systems an der Hochschule Heilbronn, das er mit Diplom abschloss. Heute ist Leibbrand als Entwicklungs-Ingenieur der Fahrzeugtechnik bei Bosch in Abstatt tätig.
Affinität Seine Feuerwehrlaufbahn begann 1997, als er sich mit zwei Schulkameraden der damals neu gegründeten Jugendabteilung anschloss. „Die Affinität zur Feuerwehr hat sich bei mir nach und nach entwickelt“, berichtet der Diplom-Ingenieur. „Vor allem die Löschübungen haben mir riesigen Spaß gemacht“, schildert der heutige Kommandant. Mit 18 Jahren wurde er dann in die Einsatzabteilung der Wehr übernommen.
Leibbrands Feuerwehrkarriere führte permanent nach oben. Durch zahlreiche Kurse bekam der junge Feuerwehrmann ein fundiertes Fachwissen vermittelt. 2004 absolvierte der damals 21-Jährige einen Gruppenführer-Lehrgang. 2005 wurde er in den Ausschuss und drei Jahre später zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Im Jahr 2009 folgte ein Zugführer-Lehrgang, ehe Leibbrand 2013 dann die Nachfolge von Kommandant André Göbl antrat. Auf viele Erinnerungen blickt er in seinen mittlerweile 19 Dienstjahren zurück. Noch heute schmunzelt der Feuerwehrchef über eine Rehjagd im Freibadgelände, in das sich das scheue Tier verirrt hatte, ehe es Leibbrands Kameraden einfangen und im Wald springen lassen konnten.
Lappalien „Viele Einsätze sind Lappalien“, sagt Leibbrand. Es gebe leider auch sehr ernste, nicht leicht zu verdauende Angelegenheiten, wie schwere Verkehrsunfälle, die die ganze Tatkraft und das Können der Feuerwehrmänner und -frauen erforderten. „Seit ich Kommandant bin, hat es Gott sei Dank noch keine größeren Brände gegeben“.
„Das Schöne bei der Feuerwehr sind der Zusammenhalt und die gute Kameradschaft“, so Leibbrand. Als ärgerlich empfindet er es, wenn Menschen immer wieder danach fragen, ob sie von der Berufsfeuerwehr sind. „Viele Bürger wissen immer noch nicht, dass wir zu 100 Prozent ehrenamtlich an 365 Tagen im Jahr für sie zur Verfügung stehen.“
Ausbilder Mit Göbl zusammen ist Leibbrand auch Ausbilder für technische Hilfeleistungen bei Weber-Hydraulik in Güglingen. In dieser Funktion leiten sie deutschlandweit Seminare bei Werks-, Freiwilligen- und Berufsfeuerwehren.
2010 hat der Ingenieur in Zusammenarbeit mit Kreisbrandmeister Uwe Vogel für alle Feuerwehren und Rettungsdienste im Stadt- und Landkreis die Umstellung vom analogen auf das digitale Alarmsystem koordiniert und programmiert. Leibbrand gehört unter anderem auch dem Führungsgremium des Landkreises sowie dem Arbeitskreis „Alarmierung“ an.
Hobbys kann sich der Feuerwehrchef, der früher Trompete beim Musikverein Großgartach spielte, aufgrund seines hohen Zeitaufwands für den Feuerwehrdienst nicht mehr leisten.
Bild: Rouven Leibbrand vor dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug in der Fahrzeughalle. Er gehört auch dem Führungsgremium des Landkreises an. (Foto: Josef Staudinger)