Timo Frey war bis zu Beginn seiner Amtszeit als Eberstädter Bürgermeister 2002 selbst in Bad Wimpfen als Feuerwehrmann aktiv. Deshalb kennt er die Bedürfnisse seiner Freiwilligen Feuerwehr im Ort genau: "Wenn es beim Einsatz schnell gehen muss, darf es keine Stolperfallen geben", erklärt Frey. Das Feuerwehrmagazin Eberstadt wurde deshalb in den vergangenen Wochen saniert. Erst 1993 eingeweiht, bildeten sich schon vier Jahre später die ersten Risse in den Fliesen am Boden von Umkleide und Fahrzeughalle.
"Wir haben immer wieder die Schadstellen ausgebessert und neu gefliest", erinnert sich Bauamtsleiter Udo Messer. Mit dem Flicken ist es jetzt vorbei: Der gesamte Boden der beiden Räume wurde aufgerissen, aufgeraut und mit neuem Belag versehen. Der enthält auch rutschfesten Anthrazit.
Optimaler Boden "Jetzt haben wir den optimalen Boden für den Einsatz, da rutscht keiner mehr aus", sagt Frey. Die Gemeinde hat extra einen Experten kommen lassen, der den Boden untersuchte. Warum sich mit den Jahren immer wieder von neuem Risse bildeten, kann aber keiner genau sagen: "Schon 1997 haben wir geprüft, ob es ein Gewährleistungsfall ist", berichtet Udo Messer. "Aber es war das übliche Baumaterial und die übliche Verlegeart. Auch der Fliesenleger in den Reihen unserer Feuerwehr war schließlich mit seinem Latein am Ende."
Dem Eberstädter Gemeindechef war dann klar: "Mit dem ständigen Flicken musste Schluss sein, es hat nie dauerhaft gehalten und weitere Kosten verursacht." Deshalb hatte sich der Gemeinderat letztendlich für eine Komplettsanierung entschieden. Auch Marco Hinner, Gesamtkommandant aller 63 Eberstädter Feuerwehrleute, stolperte schon mal auf dem unebenen Boden. Bei der Sanierung wurden gleichzeitig Innenwände und Fassade neu gestrichen. Hinner und seine Kollegen brachten viel Eigenleistung ein: Streichen, Räumen, Vorbereiten − sie reduzierten die Kosten für den Umbau. "Es wäre sonst deutlich teurer geworden als die 43 000 Euro, die wir für die Boden- und Wandarbeiten aufbringen mussten", so Bürgermeister Timo Frey.
Ausgelagert Vor fünf Wochen wurden die Mannschafts- und Löschwagen, die Maschinen und Geräte in den Bauhof der Gemeinde verlagert. "Dort waren die Bedingungen für die Einsatzbereitschaft gegeben", erklärt der 29-jährige Kommandant Hinner. "Wie der Kompressor für die Bremsanlage und ein ständiger Stromanschluss für die Fahrzeugbatterien." Uniformen und persönliche Ausrüstung nahmen die Feuerwehrleute mit nach Hause.
Zu einem Feuer wurden die Männer während dieser Zeit bis auf einen erfolgreichen Testlauf im Hölzerner Tunnel nicht gerufen. Jetzt steht alles Gerät wieder an seinem Platz im Feuerwehrmagazin in der Au. Und die Männer wissen sicher: So schnell rutschen sie auf dem neuen Boden nicht mehr aus.
Bild: Wenn es schnell gehen muss: Statt brüchiger Fliesen wurde ein neuer Bodenbelag mit rutschfestem Anthrazit in der Fahrzeughalle aufgebracht. (Foto: Thomas Braun)