Die Zahl der Alarmierungen der Freiwilligen Feuerwehr Brackenheim ist im vergangenen Jahr auf 90 angestiegen. Eine Ursache: Die Fehlalarme haben von 17 auf 28 zugenommen. Grund für die 15 Fehlalarme aus dem Asylbewerberheim, dem ehemaligen Schwesternwohnheim, seien falsche Melder, wie Kommandant Peter Hügle bei der Hauptversammlung in Neipperg ausführte. „Sie wurden an der falschen Stelle montiert“, präzisierte Bürgermeister Rolf Kieser. Das Bauamt des Landratsamtes sei informiert. Hügle hofft, dass hier bald Abhilfe geschaffen wird.
Mitglieder Von den 286 Feuerwehrangehörige sind 170 Aktive. Stolz ist der Kommandant auf die 59 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr. Jugendleiter Matthias Heckel berichtete über die Arbeit mit den 35 Jugendlichen und den 24 Kindern, die auch Veranstaltungen und Freizeiten beinhaltet.
Bei den Brandeinsätzen war auch Überlandhilfe zu leisten, so zum Beispiel in Güglingen-Frauenzimmern, wo ein Wohnhaus mit Scheune ausbrannte. „Verletzt wurde niemand, zwei Hasen konnten gerettet werden“, so der Kommandant. Die Brackenheimer wurden auch zu einem Industriehallenbrand in Schwaigern gerufen, wo eine Photovoltaikanlage in Brand geraten war. Dass Feuerwehr und Bauhof gut zusammenarbeiten zeigte sich, als Heckenschnitt brannte und der Bauhof mit dem Bagger half. Insgesamt wurde die Wehr zu 18 Bränden, 41 Hilfeleistungen, unter anderem Unwettereinsätzen, gerufen. Knapp 11 000 Stunden wurden geleistet.
Besonders schlimm war für die Brackenheimer, dass sie einen Kameraden aus einem Fahrzeug bergen mussten, der noch an der Unfallstelle starb. Diakon Willi Forstner leistete danach im Gerätehaus Notfallseelsorge. „Was Sie praktizieren, ist Gottes Dienst. Und solange es Leute gibt, die für andere da sind, ist es um diese Welt gut bestellt“, würdigte Forstner die Feuerwehrleute.
Die interkommunale Zusammenarbeit bei Ausbildung und Überlandhilfe ist für den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn, Martin Kuhmann, wichtig. „Ihr in Brackenheim seid der Zeit voraus.“ Letztendlich komme es aber nicht nur darauf an, wie hoch die Zahl der Einsatzkräfte sei oder ob man die beste Ausstattung habe, sondern dass die Kameraden bereit seien, einzugreifen. Bürgermeister Kieser sieht in der Wehr ein leuchtendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.
Ausbildung Neben 8340 Aus- und Fortbildungsstunden, Feuerwachen und Einsätzen bei Veranstaltungen absolvieren Mitglieder immer wieder einige auch das Leistungsabzeichen. Übungen gehörten auch zum Jahresprogramm.
Die Neipperger Wehr erhielt im März 2015 ein neues Fahrzeug, der Kommandowagen wurde ausgetauscht, zwei weitere Fahrzeuge soll es im Jahr 2016 geben (MTW Brackenheim, MLF Dürrenzimmern). Die Zuschusszusagen liegen noch nicht vor. Angepackt werden soll der 250 000 Euro teure Anbau ans Gerätehaus in Brackenheim. 2016 sind für Anschaffungen, Ausrüstungen, Ausbildung und Dienstkleidung 430 000 Euro geplant.
Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Brackenheim dankten Kommandant Peter Hügle und Bürgermeister Rolf Kieser langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zur Wehr. Mit 60 Jahren Zugehörigkeit ist Walter Döbler Spitzenreiter im Kreise der Geehrten. 50 Jahre dabei ist Ulrich Hauk.
Für 40 Jahre wurden Werner Eberlen aus Botenheim und Peter Kruttschnitt aus Meimsheim geehrt. Auf eine 25-jährige Dienstzeit zurückblicken können Andreas Wulle (Brackenheim), Peter Buyer (Botenheim), Hans Wagner-Keiner (Neipperg), Bernd Kurz (Hausen) und Kommandant Peter Hügle.
Bild: Brackenheims Bürgermeister Rolf Kieser (rechts) und Kommandant Peter Hügle (3.v.r.), der auch zu den Jubilaren gehörte, ehrten langjährige Mitglieder für ihre Treue zur Feuerwehr. (Foto: Gerhard Dubinyi)