Mit Baukosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro rechnet die Stadt Schwaigern für das künftige Feuerwehrhaus mit Räumen für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Erweiterungsmöglichkeit für Rettungswache und Bauhof. Weil diese Summe die Grenze für eine Direktvergabe übersteigt, müssen gleich zu Beginn die Architektenleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Das bringt ein aufwendiges Verfahren mit sich.
Der Gemeinderat entschied daher einstimmig, einen nichtoffenen Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren zu verwirklichen. Architekt Dirk Vogel, der mit dem Büro Schreiberplan in Stuttgart zusammenarbeitet, stellte im Rat das Vorgehen vor: Demnach wird noch diesen Monat die europaweite Ausschreibung gestartet. Wer die formalen Voraussetzungen erfüllt, kann innerhalb eines Monats seine Bewerbung abgeben. „Erfahrungsgemäß werden sich 100 bis 120 Büros melden“, meinte Vogel. Nach der Überprüfung blieben ungefähr 50 übrig. Das Ziel liege aber bei 15 Büros. Da bereits drei Büros feststehen, die sich bei einer Besichtigungsfahrt des Gemeinderats herauskristallisiert hätten, seien noch zwölf zu ermitteln. Dafür schlug Vogel das Losverfahren vor. Das Ergebnis müsste dann Ende November vorliegen.
Danach hätten die Büros Zeit, ihre Ideen einzubringen, die Preisrichter werden dann eine Entscheidung vorschlagen. Vogel betonte, dass in der Regel der erste Preisträger mit der Durchführung betraut werde. Aber dies sei nicht zwingend so. Es gebe noch Gespräche und Veränderungsmöglichkeiten.
Diskussion Stadtrat Bernd Mayer (LGU) sah einen Mangel an Transparenz und Klarheit beim Raumbedarf des DRK-Ortsvereins. Bürgermeisterin Sabine Rotermund versicherte, dass es hierzu Gespräche mit dem Ortsverein gegeben habe und in der Vorlage alles dargestellt und nichts verschwiegen worden sei. Stadtrat Dieter Vogt (FWV/BuW) warf seinem Kollegen daraufhin vor, eine „Privatfehde“ mit dem DRK zu führen, was Mayer empört zurückwies. Hans-Joachim Janus (FWV/BuW) kritisierte die vorgesehene Wohnung für den Feuerwehrkommandanten. Dafür gebe es keine rechtliche Vorgabe.
Sabine Rotermund plädierte dafür, diese zunächst im Raumprogramm zu belassen. Sie könnte auch für einen Gerätewart oder für einen Bauhofleiter in Frage kommen. Veränderungen könnten jederzeit noch vorgenommen werden.