Maximal 3,8 Millionen Euro darf der Neubau von Feuerwehr und Bauhof in Güglingen kosten. Darauf hat sich der Gemeinderat am Dienstabend verständigt. Die vorliegende Planung wurde gutgeheißen und soll nun dem Landratsamt Heilbronn zur Genehmigung eingereicht werden.
Soweit war man in Güglingen allerdings schon einmal. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat die Planung der Werkgemeinschaft Guttenberger (Stuttgart) für das größte Hochbauprojekt der nächsten Jahre genehmigt - wenn auch nur mit hauchdünner Mehrheit. Zehn Ratsmitglieder stimmten dafür, acht dagegen, eines enthielt sich der Stimme.
Die Baukosten lagen damals bei rund zehn Millionen Mark (5,1 Millionen Euro). Viel zu viel, wie die FUW-Fraktion und auch BU-Sprecher Dr.Martin Haiges meinten. Aufgrund ihrer Intervention wurden die Pläne wieder zurückgezogen und im März diesen Jahres in einer Klausurtagung auf Einsparmöglichkeiten abgeklopft.
Jetzt lag die "abgespeckte", mehrfach geänderte Planung samt Kostenberechnung wieder auf dem Ratstisch. 3,78 Millionen Euro (7,41 Millionen Mark) hat Architekt Dieter Guttenberger für das Gesamtprojekt errechnet. Diese Summe entspricht den ursprünglich im Wettbewerb genannten Kosten und kommt damit den Vorstellungen der meisten Güglinger Räte schon sehr nahe. Martin Haiges setzte aber noch eins drauf: Inklusive Ausstattung dürfe die Kostenobergrenze von 7,5 Millionen Mark nicht überschritten werden, lautete die neueste Forderung seiner BU-Fraktion, die auch von der FUW-Riege unterstützt wurde.
Bürgermeister Klaus Dieterich war es vor allem wichtig, die Planung endlich beim Landratsamt einzureichen. Schließlich soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein. "Wir sollten jetzt nicht mehr darüber reden, wo wir noch einen Meter abknabbern können", ermahnte er die Ratsrunde. Dieterich hat zwar Bedenken, hält es aber für möglich, die geforderte Kostenobergrenze einzuhalten, und auch Architekt Guttenberger versprach: "Wir werden das schaffen." Die Warnung von FUW-Sprecher Ulrich Herzog hatte er möglicherweise noch im Ohr: " Wenn's auch nur einen Euro darüber geht, müssen Sie schauen, wo Sie den einsparen können."
Guttenberger wies noch einmal darauf hin, dass Bauhof und Feuerwehr "Zweckbauten" sein werden. Die hätten zwar durchaus einen Anspruch in puncto Architektur, "doch diese Architektur kostet nicht mehr Geld." "Es ist Zeit, dass wir das Projekt verabschieden", unterstrich BAM-Sprecher Joachim Esenwein. Und das tat der Gemeinderat dann auch einstimmig, wobei die 3,8 Millionen Euro als Obergrenze festgeschrieben wurden - Nebenkosten, Honorare und Mehrwertsteuer inbegriffen.
Die 3,8 Millionen beinhalten im übrigen eine "normale" Gebäudetechnik. Das noch im vergangenen November favorisierte innovative Energiekonzept ist zumindest vorerst in der Versenkung verschwunden. FUW-Mann Ulrich Herzog reagierte dann auch recht sauer, als Bürgermeister Dieterich andeutete, man werde das Thema wieder ansprechen, "wenn klar ist, dass es einen Zuschuss gibt, der die Sache interessant macht". "Sie sollten jetzt nicht über das Hintertürchen versuchen, die Baukosten wieder in die Höhe zu drücken ", herrschte er Dieterich an.