Von Ginsheim-Gustavsburg bei Mainz kamen Feuerwehrfreunde mit ihrem urigen Fahrzeug ins Jagsttal gerollt und bilden beim Festplatz vor dem Feuerwehrgerätehaus mit ihrem Magirus Deutz 135 D 12 mit 135 PS und aus dem Baujahr 1969 eine urige Kulisse. „Wir haben unsere Freunde aus Mainz bei unserem 150-jährigen Feuerwehrjubiläum vor fünf Jahren kennengelernt. Seither besuchen sie regelmäßig unser Herbstfest“, nennt Möckmühls Feuerwehrkommandant Uwe Thoma den Grund für den weiten Weg.
Leerer Magen Als Gero und Heike Lissmann am Sonntagmittag den Jagsttalradweg entlang radeln, entdecken sie an der Jagstbrücke das neu aufgestellte knallgelbe Schild „Feuerwehrfest“ mit Richtungspfeil über die Brücke: „Unser Magen hat uns angezeigt, dass er etwas möchte, und bei der Feuerwehr gibt es bestimmt etwas“, meint das Paar. Sie liegen völlig richtig. Die Möckmühler Feuerwehrleute grillen bei ihrem Herbstfest nämlich nicht nur Steaks und Würste, da gibt es auch echte Hausmannskost, die ankommt bei den Gästen. Natürlich dürfen Weißwürste mit Brezeln und bayrischem Senf nicht fehlen. Schupfnudeln (Bubespitzle) mit Sauerkraut findet man ebenso wie knackig gegrillte Scheiben vom Sauschlegel oder Linsen mit Spätzle. Saumagen gibt es nicht nur in der Pfalz, auch im Jagsttal wird das Gericht gerne verspeist.
Die Landfrauen Möckmühl steuern ebenfalls leckeren Zwiebelkuchen und Besenbrot zum Fest der Feuerwehr bei. Am Samstagabend zieht ein Fackelzug vom Gerätehaus zur Altstadt. Kommandant Uwe Thoma freut sich: „Wir haben 100 Fackeln an Kinder ausgegeben, die alle zusammen mit Kindern mit Lampions mitgelaufen sind, das war richtig schön“, schwärmt er.
Glücksfall Als einen Glücksfall bezeichnet Thoma die Verpflichtung der Odenwälder Trachtenkapelle. Die Kapelle heizt Samstagabend von Beginn an die Halle, wo sonst die Feuerwehrautos stehen, kräftig ein. Wenn die Mudauer Musikerinnen und Musiker in ihren feschen Trachten aus dem benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis loslegen, dauert es nicht lange und die ersten Gäste stehen auf den Bänken. „Die machen einfach eine hinreißend tolle Unterhaltung, da macht einfach jeder mit“, bemerkt Uwe Thoma, dem es auch nichts ausmacht, dass es 3 Uhr in der Früh wird, bis die letzten Gäste gehen. „Da standen sogar die Musiker selber auf den Tischen“, sagt Thoma, der ein überaus engagiertes Helferteam um sich weiß, auf das er sich verlassen kann. Auf den blauen T-Shirts der Helfer ist zu lesen: „Service-Team für Sie im Einsatz“, und das hat eine doppelte Aussage. Schließlich sind sie als Feuerwehrleute Tag und Nacht für die Allgemeinheit im Einsatz – und beim Fest zudem als fleißige Helfer aktiv.
Stolz „Darauf bin ich mächtig stolz. Es ist einfach schön, so viele Leute um sich zu haben, denen die Arbeit in der Küche, am Bierzapfhahn, an der Essen- und Getränkeausgabe Freude macht, was man an den vielen lachenden Gesichtern sieht“, schwärmt Uwe Thoma.
Neben der Odenwälder Trachtenkapelle aus Mudau sorgen auch der Musikverein Möckmühl und der Musikverein Siglingen/Züttlingen für musikalische Unterhaltung durch gute Blasmusik.