Bonfeld und Fürfeld für zentrales Gerätehaus – Treschklingen auch interessiert
In Bad Rappenau zeichnet sich bei der Feuerwehr eine neue Struktur ab. Die Abteilungen Fürfeld und Bonfeld sprechen sich für ein zentrales Gerätehaus aus, Treschklingen möchte ebenfalls mit im Boot sein. Der Gemeinderat hat darüber noch nicht entschieden, doch der Haushaltsplan offenbart das Investitionsvolumen. Unter dem Stichwort „Neubau beziehungsweise Umbau Feuerwehrhaus“ wird es auf 1,4 Millionen Euro geschätzt.
Schwachstellen Bevor sich die Kommunalpolitik mit diesem Thema im Rahmen des sogenannten Feuerwehrbedarfsplans befasst, hat sich ein Gutachter die Gesamtwehr angeschaut. Dabei offenbarte er Schwachstellen an den Gerätehäusern Bonfeld und Fürfeld, sagt Axel Klumbach, der als stellvertretender Stadtkommandant für die Pressearbeit zuständig ist. Zu den Punkten gehört unter anderem, dass Tore zu niedrig sind, sich die Mitglieder in der Fahrzeughalle umziehen müssen und dass Abstände zwischen Fahrzeug und Wand zu klein sind.
„Man könnte beide Gebäude ertüchtigen“, sagt Klumbach, dann habe man aber weiterhin alte Häuser. Stattdessen, so die Überlegungen, könnte ein neues, zentral gelegenes Gerätehaus im Gewerbegebiet Buchäcker gebaut werden, das die Mitglieder bei Einsätzen über Feldwege anfahren. Die bislang getrennten Teilort-Einheiten würden fusionieren. „Es wäre eine große Abteilung.“
Die Feuerwehren Bonfeld und Fürfeld hätten betont, dass dies ein richtiger Weg sei. Denn der demografische Wandel, der sich langfristig auf die Größe der Feuerwehren auswirkt, spiele mit eine Rolle. In die Überlegungen floss ebenfalls ein, wie viele Einsatzkräfte bei Tagesalarmen zur Verfügung stehen. Da viele Mitglieder auswärts arbeiten, sei es immer schwieriger, genügend Personen zusammenzubekommen.
In Treschklingen ist es laut Klumbach derzeit nicht notwendig, ins Gebäude zu investieren. Allerdings: Irgendwann muss es auf Vordermann gebracht werden. Daher schalteten sich ebenfalls die dortigen Feuerwehrmitglieder in die Planungen eines zentralen Gebäudes ein. „Sie wollen von Anfang an dabei sein“, weiß Klumbach.
Kultureller Faktor Junge Feuerwehrmitglieder tragen diesen Weg mit, erinnert sich Klumbach an Diskussionen in den Abteilungen. Die Wehr wäre zukunftsweisend aufgestellt. Kritische Stimmen gab es, da die Feuerwehren in den Orten ein „kultureller Faktor“ sind und beispielsweise Feste ausrichten. „Das muss sich neu definieren“, sieht er weitere Aufgaben auf die Einsatzkräfte zukommen. „Die fehlende räumliche Präsenz vor Ort muss vermehrt durch eine andere Präsenz ausgeglichen werden.“
Im Rathaus ist Ordnungsamtsleiter Roland Deutschmann für die Feuerwehren zuständig. Das gemeinsame Gerätehaus ist noch nicht entschieden, der mögliche Zeitrahmen völlig offen. Bad Rappenau stehe ganz am Anfang der Überlegungen. Mehrere Gründe hätten zur Anregung eines zentralen Standorts geführt. „Wir haben einen ständigen Wandel“, sagt er – beim Fahrzeug, beim Personal, unter anderem durch weibliche Mitglieder.
Langfristig gehen außerdem die Kinder- und Jugendzahlen zurück, und damit schrumpft das Potenzial an möglichen Feuerwehrmitgliedern. „Wenn man ins Detail geht, stößt man auf die eine oder andere Verbesserung“, erklärt Roland Deutschmann. „Dann kommt man in die Diskussion.“