Überraschung für die Feuerwehren im Landkreis Heilbronn: Im nächsten Jahr erhalten sie einen neuen Kreisfeuerwehrchef. Der Grund: Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann will diese Position vorzeitig aufgeben.
Der 53-Jährige hat seine Arbeitsstelle beim Landratsamt, bei dem er seit 1992 beschäftigt ist, zum Jahresende gekündigt. Dort ist er derzeit Sachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz. Bis Ende 2006 ist Hansmann zudem als Kreisbrandmeister gewählt. Der gelernte Technische Zeichner hat gebeten, von diesem Ehrenamt ein Jahr früher entbunden zu werden. Darüber muss der Kreistag entscheiden.
Hansmann äußert sich nicht über die Gründe für seine Kündigung und das Ausscheiden als Ehrenbeamter. „Es gibt im Moment nichts zu sagen, weil ich keine Reaktion auf die Kündigung habe“, so seine Antwort auf Anfrage der Heilbronner Stimme. „Ich komme weiter meinen Dienstpflichten nach.“
Einen neuen Kreisfeuerwehrchef wählen die Mitglieder des Kreistags. Die Kommandanten der 46 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Heilbronn mit ihren rund 3900 Aktiven haben laut Landratsamts-Pressesprecher Hubert Waldenberger ein Vorschlagsrecht. Sie hatten 2001 die zweite Wiederwahl Hansmanns für weitere fünf Jahre mit Mehrheit befürwortet.
Hansmann, der 1992 aus Siegburg ins Unterland wechselte, hat in seiner 13-jährigen Amtszeit Strukturreformen vorangetrieben - trotz mancher Kritik aus den Reihen der Kommandanten und Kommunen: Stützpunktwehren wurden aufgelöst, mit der Nachbarschaftshilfe die lokalen Kompetenzen gestärkt, die Feuerwehren zunehmend auf technische Hilfeleistungen ausgerichtet und ein dezentrales Gefahrgutkonzept für den Landkreis Heilbronn wurde aufgebaut.
Ein Kreisbrandmeister hat die Fachaufsicht über die örtlichen Feuerwehren und berät sie bei der Beschaffung ihrer Ausrüstung. Bei großen überörtlichen Schadensfällen kann er auch die Einsatzleitung übernehmen.