Das Sparen bei Land und Stadt hat Folgen - auch für die Heilbronner Feuerwehren. Bei der Jahreshauptversammlung wurde immer wieder von Einschnitten berichtet, weil weniger Geld zur Verfügung seht. Dabei zeigt die Jahresstatistik auch: Die Zahl der Einsätze ist wieder gestiegen.
Es gab weder Naturkatastrophen noch Aufsehen erregende Großbrände - und dennoch: Die Heilbronner Feuerwehren waren 2003 insgesamt 1910 Mal im Einsatz - gut 300 mal mehr als im Vorjahr. Das berichtete Eberhard Jochim, Leiter der Feuerwehr Heilbronn, bei der Jahreshauptversammlung der städtischen Wehren in der Neckarhalle in Neckargartach. Vor allem Brände und technische Hilfeleistungen haben zugenommen.
Trotz mehr Einsätzen musste die Berufsfeuerwehr aber den Gürtel enger schnallen: Zwei Stellen fielen weg, so dass sie derzeit 68 Mitglieder zählt. Daneben fiel der Landeszuschuss für die Zentralwerkstätten weg, so dass sich der Beitrag von Stadt und Landkreisgemeinden erhöht hat, und das Land kürzte auch bei den Ausgaben für das Feuerwehr-Erholungsheim im Schwarzwald. Mittlerweile müsse die Heilbronner Berufsfeuerwehr immer mehr auf die Freiwilligen Wehren der Stadtteile zurückgreifen, etwa wenn nachts zu Dachstuhlbränden ausgerückt wird. Jochim: „Es ist ein Sicherheitskonzept aufzustellen, bevor man wahllos Stellen streicht. Weitere Einsparungen sind ohne massive Qualitätsverluste unserer Leistung nicht möglich.“
Dabei gab es auch Positives zu berichten: 2003 wurde ein Transporter für Container angeschafft, vor wenigen Tagen ein neuer Gerätewagen Wasserrettung in Dienst gestellt. Und die Zahl der freiwilligen Wehrleute ist von 268 auf 290 gestiegen, in der Jugendwehr sind nach wie vor 30 Jungen und Mädchen aktiv.
Mit einer Diaschau brachte Jochim schließlich die 13 größten und kuriosesten Einsätze des Jahres in Erinnerung - vom umgestürzten Kran auf der Otto-Konz-Brücke über den Brand in der Uhlandstraße bis zum Jungen, der aus eigenen Handschellen befreit werden musste.
Foto1: Spektakulär war der Unfall mit dem umgestürzten Kran auf der Otto-Konz-Brücke. Bei dem Unglück im September entstand Millionenschaden, zwei Arbeiter wurden verletzt. (Archivfoto: Monika Scheffler)