Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Feuerwehr und Ordnungsamt testen Rettungswege in Heilbronn

Heilbronnvon Redaktion HSt

Wenns brennt, muss es bei der Feuerwehr schnell gehen. Deshalb hat sie gemeinsam mit dem Ordnungsamt vor kurzem eine Kontrollfahrt unternommen. Auf dem Prüfstand: Rettungswege und Brandschutzzonen. Sind diese blockiert, kostet das die Retter im Notfall wertvolle Zeit. 

Kontrollfahrt

Gegen halb zehn Uhr am Abend macht sich eine Kolonne aus Fahrzeugen des Ordnungsamtes, einem Kleinbus als Führungsfahrzeug sowie einem Löschfahrzeug der Feuerwehr von der Feuerwache aus auf zur abendlichen Kontrollfahrt. „Solche Einsätze sind notwendig, um die Menschen zu sensibilisieren. Denn wenn die Feuerwehr gerufen wird, geht es oft um Sekunden“, sagt Einsatzleiter Michael Pfleger vom Ordnungsamt zur Absicht, die hinter solchen Kontrollfahrten steckt. Mit einem Fahrplan ausgestattet, steigt er ins Auto, um die Feuerwehrfahrzeuge durch Heilbronn zu lotsen. 

Einige Spaziergänger sind an diesem Abend noch unterwegs und recken interessiert die Köpfe, als der Konvoi sich auf den Weg macht. Im Führungsfahrzeug unterhalten sich Zugführer Jürgen Vogt und sein Kollege Holger Chmel. Auch sie halten die Fahrten für notwendig. „Es kommt immer mal wieder vor, dass bei Einsätzen Fahrzeuge im Weg stehen. Wenn sie dann die einzig mögliche Zufahrt blockieren, müssen wir sie mit speziellen PKW-Rollern wegtransportieren, wodurch kostbare Zeit verloren geht“, so Feuerwehrmann Vogt.

Gleich an der ersten Station der Kontrollfahrt wird es für das Löschfahrzeug eng. In der Gruppenbacher Straße haben drei Fahrer ihre Autos im verkehrsberuhigten Bereich außerhalb der gekennzeichneten Flächen abgestellt. Um mit dem Löschfahrzeug an den parkenden Autos vorbei zu kommen, ist Millimeterarbeit gefragt. Bei einem Einsatz würden so wichtige Minuten verstreichen. „Diese Ordnungswidrigkeiten werden die Halter 15 Euro kosten“, so Pfleger. Die beiden Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind bereits aus ihrem Auto gestiegen und verteilen Knöllchen.

Weiter geht die Fahrt in die Werderstraße. Eine junge Golf-Fahrerin hat ihren Wagen falsch geparkt. Sie habe nur kurz bei einer Freundin etwas abgegeben, versichert sie. Ihren Autoschlüssel muss sie erst noch suchen. „Im Notfall können wir nicht so lange warten“, mahnt Pfleger. Weniger einsichtig als genervt parkt die junge Frau ihren Wagen schließlich um. 

Langsam setzt sich der Konvoi wieder in Bewegung. Mittlerweile ist es draußen stockdunkel. Im Feuerwehrwagen ist es ruhig. Nur ein paar Funksprüche gehen hin und her. In der Eythstraße gibt es für Ordnungsamt und Feuerwehr nichts zu beanstanden. Ähnlich ist die Situation in Horkheim: Entgegen den Beschwerden einiger Anwohner blockiert im Heilbronner Weg kein Fahrzeug die Rettungswege und Brandschutzzonen. Im Bereich Schleusenstraße haben Ordnungsamt und Feuerwehr ebenso freie Fahrt wie zur Zufahrt eines Altenheims in Sontheim. Ebenfalls nichts zu beanstanden gibt es für die Einsatzkräfte im Ortsteil Frankenbach sowie in der Ludwigstraße in Neckargartach. 

Bußgeld 

Die Innenstadt als letzte Etappe der Kontrollfahrt erreichen Feuerwehr und Ordnungsamt gegen Mitternacht. In der Gustav-Binder-Straße steht eine junge Audi-Fahrerin im absoluten Halteverbot. Da nützt auch der Anwohnerparkausweis nichts, den sie den Mitarbeitern des Ordnungsamts entgegenhält. Um ein Bußgeld kommt sie genauso wenig herum wie der Halter eines BMW im Bereich Fischergasse. Das Fahrzeug steht im eingeschränkten Halteverbot. Die Mitarbeiter von Feuerwehr und Ordnungsamt versuchen das Löschfahrzeug am BMW vorbei zu lotsen. Doch trotz einiger Anstrengungen kommt das Feuerwehrauto nicht vorbei und ein Mülleimer kippt bei den Manövrierversuchen um. Aufgeschreckt vom Lärm der klappernden Mülltonnen, ist der Halter kurz darauf zur Stelle und parkt seinen Wagen um.

Positives Resümee

Vor ihren Fahrzeugen ziehen die Männer und Frauen von Feuerwehr und Ordnungsamt ein positives Resümee aus der Kontrollfahrt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon einmal ähnlich wenige Beanstandungen hatten. Natürlich hoffe ich, das dies kein Zufall, sondern auf die regelmäßigen Kontrollen zurückzuführen ist“, sagt Einsatzleiter Pfleger, bevor er sich auf den Nachhauseweg begibt. „Trotz dieser weitgehend positiven Erfahrungen werden Ordnungsamt und Feuerwehr auch weiterhin die Rettungswege durch regelmäßige Testfahrten kontrollieren“, stellt Bürgermeister Harry Mergel in Aussicht.

Bild: Einige Manövrierversuche sind notwendig bis das Löschfahrzeug der Feuerwehr am falsch geparkten BMW vorbeikommt. (Foto: Stadt Heilbronn)