Von weitem ist das vielstimmige Tatü-Tata mehrerer Feuerwehrautos zu hören. Doch statt mit quietschenden Reifen kommen die Einsatzfahrzeuge ganz langsam um die Ecke zum Einsatzort gefahren. Hier geht es um eine Übung.
Gekonnt und sicher steuert Feuerwehrmann Simon Moser das große, schwere und vor allem lange Drehleiterfahrzeug auf dem schmalen und kurvigen Zufahrtsweg zum Seniorenzentrum \"Haus Edelberg\". Dort wartet schon eine große Zuschauerschar auf die Feuerwehr und ihre angekündigte Jahreshauptübung. Im Rollstuhl sitzend oder mit dem Rollator unterwegs haben sich die noch Rüstigen unter den Hausbewohnern rechtzeitig einen schattigen Beobachtungsplatz gesichert.
Einsatzleiter Michael Eisele und Rene Irion sind als Erste am Einsatzort. Sie erkunden die Lage und stellen fest, dass zwei Personen durch die starke Rauchentwicklung auf den Balkon im Dachgeschoss geflüchtet sind. Sie müssen von dort mit der Drehleiter gerettet werden. Drei weitere Personen werden in den Gemeinschaftsräumen des Untergeschosses vermisst. Jetzt erst lässt Michael Eisele die Einsatzkräfte nachrücken und weist den Fahrzeugführern ihre Standorte zu. Drei Atemschutztrupps schickt er ins Untergeschoss, um die dort Vermissten zu suchen. Christian Holzer und seine Mannschaft von der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Lauffener DRK-Ortsvereins mit zwei Fahrzeugen übernehmen die Erstversorgung. Während dessen werden die beiden Eingeschlossenen auf dem Dachbalkon mit der Drehleiter aus ihrer misslichen Lage befreit. Zur Demonstration für die zuschauenden Bewohner einer sogar liegend auf der Trage. Diese ist an den Rettungskorb der Drehleiter montiert.
Manöverkritik \"Alles im grünen Bereich\", lobt Heiner Schiefer bei der Manöverkritik die Einsatzkräfte. Ein paar kleine Mängel hat der Kommandant natürlich entdeckt \"aber deshalb üben wir, um die Fehlerquote zu minimieren\". Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger freut sich über die große Zuschauerschar und zollt auch \"heute etwas kleineren aber trotzdem schlagkräftigen Truppe\" Anerkennung. Und wie sehen die Hausbewohner die Feuerwehrübung? \"Interessant, vor allem für uns Frauen\", sagt die 83-jährige Inge Heinold. Und Adolf Kopf (77) meint, dass die Feuerwehr \"gut und schnell\" gearbeitet habe.
Bild: Nette Abwechslung: Hinter dem rot-weißen Absperrband stehen viele Zuschauer, um die Arbeit der Feuerwehr zu verfolgen. (Foto: Werner Stuber)