Die Feuerwehr Löwenstein ist „gut aufgestellt“, sagt Dr. Roland Demke, Leitender Branddirektor, als er den Feuerwehrbedarfsplan im Gemeinderat Löwenstein vorstellt. Dies gilt insgesamt für den technischen Bereich, beim Personal sei noch „Luft nach oben“, erklärt der Schulleiter der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg den Stadträten, unter ihnen sind viele Feuerwehrleute.
Die Feuerwehr Löwenstein arbeitet rein ehrenamtlich: 40 Mitglieder können alarmiert werden und stellen im Auftrag der Gemeinde den Brandschutz und die Hilfeleistung bei Not- und Unglücksfällen sicher. 20 junge Menschen gehören der Jugendfeuerwehr an.
Der Gemeinderat hat jetzt einen Feuerwehrbedarfsplan verabschiedet, der letzte stammt aus dem Jahr 2010. Feuerwehrbedarfspläne sind dazu da, um das Gefährdungspotenzial einzuschätzen – hier geht es um 3100 Einwohner, die sich auf eine Gemarkungsfläche von 23,5 Quadratkilometer verteilen. Die Topographie, die vielen Weiler, Wohnplätze und Aussiedlerhöfe, die eng bebaute Altstadt, Evangelische Stiftung Lichtenstern, Klinik Löwenstein, die B 39 und die Evangelische Tagungsstätte gehören zu den Anforderungen. Das Gefährdungspotenzial für Löwenstein ist als „normal einzustufen“, sagt Demke.
Netz
Die Löschwasserversorgung über das öffentliche Trinkwassernetz ist mit einer Leistung von 1600 Liter in der Minute innerhalb des Ortes seiner Meinung nach zufriedenstellend – „ja, sie ist ausreichend“, sagt Demke auf Nachfrage von Bürgermeister Klaus Schifferer. Bei größeren Bränden außerhalb des Ortes kann es erforderlich sein, eine Wasserversorgung aus Tanklöschfahrzeugen oder mit Löschwasser aus offenen Gewässern aufzubauen.
Personalstärke
Die Personalstärke sollte dem Dreifachen der auf den einsatztaktisch notwendigen Feuerwehrfahrzeugen vorhandenen Sitzplätzen entsprechen. Dies sind eine Gruppe (neun Feuerwehrleute) plus eine Staffel (sechs) in Dreifachbesetzung. Der Personalstand in der Löwensteiner Feuerwehr ist zwar langfristig auf einem „sinkenden Niveau“, doch ausreichend, um die Aufgaben zu erfüllen. Die Wehr besitzt einen guten Ausbildungsstand, lobt Demke. Um die Tagesverfügbarkeit zu erhöhen, sollte die Feuerwehr allerdings versuchen, mehr Personal zu gewinnen – etwa Beschäftigte im Ort, Hausfrauen, Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes oder auch Angehörige fremder Wehren in Doppelmitgliedschaft.
Beim Feuerwehrgerätehaus moniert Demke den Umkleidebereich als zu klein und zu dunkel. Der Fachmann schlägt vor, den Lager- und Werkstattbereich und die Umkleide zu tauschen. Die Ausstattung an Geräten und Fahrzeugen sei in Löwenstein „sehr gut“. Das Kleineinsatzfahrzeug KEF ist 2015 seit 20 Jahren im Einsatz und sollte durch einen Gerätewagen Transport ersetzt werden. Stadtrat Dieter Sammet bittet darum, auf eine ausreichende Motorisierung zu achten. Demke empfiehlt zudem ein Schlauchboot vorzuhalten – der vielen Weiher wegen.
Bild: Das Feuerwehrhaus in der Reisacher Straße befindet sich in einem ordentlichen Zustand, etwas eng geht es allerdings in den Umkleidekabinen zu. (Foto: Dennis Mugler)