Am 03. Juni, sehr früh am Morgen machte sich eine Abordnung der Feuerwehr Schwaigern zusammen mit Gesamtkommandant Albert Decker und Bürgermeister Johannes Hauser auf den 1227 km langen Weg nach La Teste de Buch. Dort wurde sie vom Vorsitzenden des dortigen Partnerschaftskommitees Dieter Schmidt empfangen.
Am nächsten Morgen wurde die Gruppe am Hotel abgeholt und zur Feuerwehr von La Teste begleitet. Nach einem sehr herzlichen Empfang erfuhren man viel von der doch sehr militärischen Organisation und über die Ausrüstung der Wehr.
Dann ging es zu einem der Wachtürme für die Waldbrandüberwachung. Die frische Brise, die dort oben herrscht, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie anstrengend die ständige Aufmerksamkeit ist, beginnende Waldbrände schnell zu erkennen. Anhand der Navigation zweier Wachtürme und der auf Grund dieser Daten in der Feuerwache ermittelten Schnittstelle, können die Feuerstellen sehr präzise lokalisiert werden. Die Wälder in Frankreich sind in dieser Region nicht durch ein so gutes Wegenetz, wie man es bei ins kennt, erschlossen. Sandböden machen es unmöglich, mit schweren Einsatzfahrzeugen zu den Brandstellen zu gelangen. Für diesen Zweck stehen deshalb Raupenfahrzeuge zur Verfügung, die je nach Ereignis die entsprechenden Anhänger mitführen können. In Staubwolken eingehüllt durften man nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem solchen Fahrzeuge mitfahren. Wobei man teilweise sehr viel Mühe hatte, sich auf den Sitzplätzen zu halten. Immer wieder waren man auch erstaunt, in welch abgelegenen Gebieten es noch Bebauungen gibt. Dadurch wurde auch klar, warum man bei Berichten über Waldbrände immer wieder von Übergriffen des Feuers auf Häuser hört. Von einer Löschwasserversorgung wie sie bei uns Standard ist, kann in diesen Gebieten nur träumen.
Mit einem Bild das anlässlich des 125 jährigen Jubiläums der Abteilung Schwaigern entstanden ist und die Feuerwehr mit der Stadt im Hintergrund darstellt, bedankte sich Kommandant Decker, verbunden mit dem Wunsch, die französischen Kameraden auch in Schwaigern begrüßen zu dürfen.
Begleitet von der Commanderie ging es Nachmittags zur Düne von Pyla. Mit den Eindrücken dieses Naturerlebnisses beschlossen einige Mitglieder der Gruppe den Tag mit einem Bad im Atlantik.
Samstags war offizieller Empfang im Rathaus von La Teste. Nach einem gemeinsamen Essen durchkreuzten man mit einer Pinasse das Becken von Arcachon. Der Weg führte an diesem Abend noch in eine Austernzüchterei. Hier wurde die Aufzucht mit allen begleitenden Unwegsamkeiten erläutert. Bei ganz frischen Austern und einem kühlen Weißwein ging nun auch dieser eindrucksvolle Tag dem Ende entgegen.
Bürgermeister Johannes Hauser ist es gelungen, für den Sonntag eine Besichtigung des Weingutes Canona La Gaffaliere mit Graf Stephan von Neipperg zu organisieren. Stephan von Neipperg erläuterte eindrucksvoll die Philosophie seiner Weinwirtschaft. Beim Ertrag aus hauptsächlich mindestens 40 – 50-jährigen Reben kommt es keinesfalls auf Zuckerwerte und Menge an. Der Schwerpunkt liegt hauptsächlich in den sortentypischen Rebarten, deren Eigengeschmack durch den Ausbau und die teilweise Lagerung in Eichenfässern zum Ausdruck kommt. Streng wird beim Weinausbau auf den Erst- und Zweitwein Wert gelegt. Wobei der Wein seine endgültige Reife oft erst nach Jahren erfährt. Während der Besichtigung erschien plötzlich seine Erlaucht Hubert Graf von Neipperg nebst Gattin und lud die Reisegruppe in seiner französische Heimat zu Kaffe und Kuchen ein. Wobei er es sich nicht nehmen ließ, die Gruppe am Montag beim Besuch des Weingutes Chateau L’ Aquilhe zu begleiten. Sehr beeindruckend war, welches Wissen die von Neipperg’s über die Geschichte, Land und Leute haben. Auch die Art wie die Zusammenhänge und Abläufe durch Herkünfte und Einflüsse entstanden sind, wussten sie eindrucksvoll und spannend zu berichten. Nach einem Abendessen in einem Restaurante mit idyllischen Innenhof bedankten man sich auch bei den von Neipperg’s mit einem Bild von Schwaigern. Selbstverständlich besichtigten man auch das sehr schöne Städtchen St. Emilion, in dessen Nähe sich die Weingüter des Grafen von Neipperg befinden. Bei einer geführten Stadtführung lernte man auch hier die Geschichte und Entstehung dieses Städtchens kennen.
Gespickt mit eindrucksvollen Erlebnissen und beeindruckt über die vorzügliche Gastfreundlichkeit traten man Dienstags wieder die Heimreise an.
Teilnehmer: Bürgermeister Johannes Hauser, Kommandant Albert Decker, die Abteilungskommandanten Helmut Gogel, Werner Sailer, Timo Decker und Jugendfeuerwehrwart Michael Wagenplast.
Bild 1 - 4: bei der Feuerwehr La TesteBild 5: auf einem FeuerbeobachtungsturmBild 6: auf der Düne von PylaBild 7: das Rathaus von La TesteBild 8: in St. EmilionBild 9 + 10: im Weingut des Grafen Neipperg