Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Feuerwehr rettet altes Pferd von Steffi Graf

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Helmut Buchholz, HSt

Kuriosenkabinett - Nicht nur dieser Winter ist ziemlich hart. Das Leben an und für sich auch. Besonders für Feuerwehrleute und Polizisten, denen durch ihre Arbeit nichts Menschliches fremd bleibt. Ganz zu schweigen von der tierischen Seite des Daseins. Jedenfalls mussten Retter und Ordnungshüter auch 2010 wieder zu nicht ganz alltäglichen Einsätzen ausrücken, bei denen Tiere die Hauptrolle spielten.

Zum Beispiel im Februar, als der Winter ähnlich hart war wie zurzeit. Da erging es einem Pferd schlecht, als es seinen Stall verließ um mal eben frische Luft auf der Koppel vor den Toren des Heilbronner Stadtteils Böckingen zu schnuppern. Schwuppdiwupp glitt der Huf auf rutschigem Geläuf aus. Der 24-jährige Haflinger, der einmal der deutschen Tenniskönigin Steffi Graf gehört hatte, landete unsanft in einem Graben. Das betagte Tier war nicht mehr imstande, aus eigener Kraft aufzustehen.

Tierkran

Ein Fall für die Heilbronner Feuerwehr. Die besitzt zum Glück noch eine Pferdehebebühne und zwar schon seit den 20er Jahren. Dieser museumsreife Apparat hat den Rettern schon beste Dienste erwiesen. Denn manchmal passten die großen modernen Hebebühnen nicht mehr durch die Stalltüren von Bauernhöfen. Dann hilft der bewährte Tierkran der Ahnen. So auch dieses Mal. Der Haflinger kam dank seiner Hilfe wieder auf die Hufe.

Ende gut, alles gut. Die Tiergeschichten der Retter und Ordnungshüter haben immer ein Happy End. Die Feuerwehrleute brachten herrenlose Hängebauchschweine, Königsnattern und einmal sogar ein Chamäleon wieder nach Hause. Sogar der ungarische Hirtenhund, der im September ohne seinen Besitzer eines Freitagmorgens in die Stadtbahn einstieg, um mit der S 4 Richtung Karlsruhe zu fahren, kam nicht sehr weit. Zwar weigerte sich der Vierbeiner partout, den Zug zu verlassen und hatte sich sogar schon ein wenig mit den fremden Fahrgästen angefreundet. Doch die Ordnungshüter verfielen auf eine List, um den Hund, der offensichtlich unter Fernweh litt, wieder ins traute Heim zu bringen: Sie hängten einfach den Wagen samt Hund ab und stellten ihn aufs Abstellgleis, wo das Herrchen seinen besten Freund wieder in Empfang nehmen konnte.

Duell

Nicht ganz so glimpflich endete übrigens die Begegnung eines Autofahrers mit einem Schaf. Ausgerechnet in der Schafgasse in Neuenstadt forderte das Schaf ihn zum Duell heraus. Der Autofahrer bremste scharf, um den Frontalaufprall zu verhindern. Das Schaf aber sprang, als ob es einen Stunt proben würde, auf die Motorhaube und suchte flugs das Weite unerkannt.

Kein Vergnügen muss die Kontrolle für einen 53-Jährigen gewesen sein, den die Polizei im Mai bei einer zufälligen Überprüfung in Ilsfeld aus dem Verkehr zog. Der Mann war schon seit 30 Jahre ohne Führerschein im Auto unterwegs. Da er zweimal durch die theoretische Prüfung gefallen war, hatte er beschlossen, auf die "Pappe" zu verzichten.

Werkstatt

Die Heilbronner Feuerwehr hat eine Werkstatt, die manchmal zum Operationssaal wird. Menschen, die Ringe nicht mehr von ihren angeschwollenen Fingern herunterbekommen, werden hier verarztet. Mit chirurgischer Präzision sägen die Feuerwehrleute die Ringe auf. Nach Junggesellenabschieden wurden in der Werkstatt auch schon Handschellen abgenommen.

Bild 1: Die Werkstatt der Heilbronner Feuerwehr wird jedes Jahr einige Male zum Operationssaal umfunktioniert: Hier werden Ringe von angeschwollenen Fingern gesägt, Männer nach Junggesellenabschieden von Handschellen befreit.Bild 2: Steht wieder wie eine Eins: der gestürzte Haflinger nach seiner Rettung.Bild 3: Ausgebüxt und in Heilbronn-Böckingen eingefangen: ein Chamäleon.