Die diesjährige Hauptübung der Feuerwehr Bad Wimpfen stellte die Feuerwehrangehörigen vor enorme Herausforderungen. Zugführer Dieter Friedrich simulierte einen Vollbrand nach einer Verpuffung in der Lackieranlage der Holzverarbeitungsfirma Bertsch im Wimpfener Tal.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war die Montagehalle der Firma in Brand und das Feuer drohte auf die benachbarten Teile des Gebäudekomplexes überzugreifen. Die Geschäftsleitung vermisste zu diesem Zeitpunkt 18 Personen, die auf dem gesamten Firmenareal verteilt waren. Auf Grund der Größe und der Komplexität des Brandes alarmierte Einsatzleiter Winfried Schnell die Feuerwehren aus Bad Rappenau und Neckarsulm. Bei Temperaturen um 30 Grad waren besonders die Atemschutzgeräteträger gefordert. Sie mussten in voller Montur in die, durch Nebelmaschinen verrauchten Räume, zur Menschenrettung vordringen. Parallel dazu bauten die anderen Teile der Mannschaft die Wasserversorgung für die Brandbekämpfung auf.
Erschwerend kam hinzu, dass die Hydranten in der Umgebung der Firma das Wasser für einen Brand dieser Größe und Art nicht liefern konnten und man somit eine über 1000 Meter lange Wasserversorgung vom Neckar über die L 1100 zur Firma Bertsch legen musste. Währenddessen konnten die Angriffstrupps der drei Feuerwehren bereits die ersten Personen retten und an den DRK Ortsverband Bad Wimpfen zur medizinischen Erstversorgung übergeben.
Nach einer halben Stunde konnte die gesamte Wasserversorgung, die für die Schwere des Brandes erforderlich ist, aufgebaut werden. Mit zwei B-Rohren sowie drei Drehleiterwenderohren und dem Innenangriff konnte der Brand beherrscht und alle Personen gerettet werden.
Trotz der enormen Hitze und dem komplizierten Szenario überzeugten die Feuerwehren, Bürgermeister und Gemeinderäte mit ihrer Leistung. Kommandant Korb, der das Geschehen genau beobachtete, attestierte seiner und den Nachbarfeuerwehren eine gute Leistung. ?Es war in diesem Jahr eine sehr große Übung und eine extrem schwere Aufgabenstellung, doch das Vorgehen der Einsatzkräfte machte einen sehr guten Eindruck. Man hätte bei einem Brand dieser Art jedoch nicht auf Neckarsulm und Bad Rappenau verzichten können?, so Korb.
Bürgermeister Claus Brechter zeigte sich ebenfalls zufrieden. Er unterstrich die Wichtigkeit dieser Übungen aufgrund der enormen Brandlast die in Bad Wimpfen vorherrscht und dankte allen Beteiligten für ihre Teilnahme an dieser Großübung.
Bei der Feuerwehr Bad Wimpfen ist die Hauptübung als letzte Übung vor der Sommerpause zur Tradition geworden. An diesem Tag werden etwas umfangreichere Szenarien durchgespielt. Kommandant Reinhold Korb hält diese Übung für unverzichtbar, um auch weiterhin effizient und schnell vorgehen zu können. (red)
Foto: Trotz der enormen Hitze und dem komplizierten Szenario konnten die Feuerwehren Bürgermeister und Gemeinderäte mit ihrer Leistung überzeugen.