Mit vier Fahrzeugen war die Wehr vorgefahren, nachdem die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst hatte. Die Kameraden erkundeten zunächst die Voll- und Leerguthalle. Außerdem machten sich draußen die Atemschutzträger bereit.
„Im Vorfeld habe ich erfahren, dass unsere ganzen Kunststoffkisten eine so genannte Brandlast darstellen, die die Löscharbeiten im Ernstfall erschweren würde“, erzählte Marketingleiter Joachim Völkel, während er die Arbeit der Feuerwehr interessiert verfolgte.
2400 Paletten mit vollen und leeren Flaschen lagern in der Halle, in der es auch eine Photovoltaikanlage und einen Gasschieber gibt. „Bei uns hat die Feuerwehr offene Türen eingerannt, als sie angefragt haben, ob sie hier üben dürfen“, sagte Völkel. „Wir stehen immer wieder in Kontakt mit der Wehr, sowohl für sie als auch für uns ist es wichtig, dass die Mannschaft im Ernstfall weiß, wo Schaltschränke, Gasanschlüssen oder Stromkästen sind.“
Kaum war die Wasserversorgung hergestellt und die Schläuche ausgelegt, brachten die Einsatzkräfte auch schon die ersten geretteten Mitarbeiter. Knochenbrüche, Brandverletzungen sowie Schockzustände mussten Helfer vor Ort und DRK-Bereitschaft behandeln. „Da das DRK auch mal üben wollte, wie man einem Feuerwehrmann die Sauerstoffflasche abnimmt, haben wir noch eine Notfallrettung für einen kollabierten Kameraden in die Übung eingebaut“, erzählte Kommandant Steffen Ebert.
Der Verantwortliche war mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. Nach 40 Minuten war das Feuer gelöscht, die Aufstellung der Riegelstellung zum Schutz des angrenzenden Gebäudes klappte ebenso reibungslos wie die Rettung der Verletzten.
„Wir haben den Brand in einem Stromverteilerkasten im Erdgeschoss simuliert, von dem die Photovoltaikanlage nicht betroffen war. Wäre dies der Fall gewesen, hätten wir auf jeden Fall die Eppinger mit der Drehleiter nachalarmiert“, sagte der Kommandant. Beim Brand eines Industriegebäudes werde ohnehin zunächst der halbe Landkreis alarmiert. Die Gemminger hätten im Ernstfall allerdings die Verantwortung: „Uns obliegt es, die Lage einzuschätzen und zu beurteilen, welche Unterstützung wir benötigen.“
Bild: Die Feuerwehrkameraden löschten den Brand, retteten die Verletzten und schützten auch die anliegenden Gebäude. (Foto: Franz Theuer)