„Stell dir vor, es brennt und keiner kommt!“ Heiner Schiefer, stellvertretender Kreisbrandmeister, brachte diesen beunruhigenden Gedanken bei der Hauptversammlung der Brackenheimer Wehr ins Spiel. Für die Bürger der Heuss-Stadt besteht zum Glück gegenwärtig kein Anlass zu dieser Sorge. 20 Personen konnten im letzten Jahr bei Bränden und durch technische Hilfeleistungen gerettet werden. „Trotz eines weiteren Rückgangs des tagsüber verfügbaren Personals, kann die Hilfsfrist von zehn Minuten in den meisten Fällen noch eingehalten werden“, stellte Kommandant Peter Hügle fest. Hier seien die Arbeitgeber gefordert, Feuerwehrangehörige während der Arbeitszeit für den Feuerwehrdienst freizustellen.
Projekt Nachdem die Feuerwehr im vergangenen Jahr ihre Satzung modernisiert hat, ist die Mitgliederwerbung in diesem Jahr ein großes Projekt – nicht nur für die Kernstadt. „Auch in den einzelnen Abteilungen benötigen wir mehr Mitglieder“, legte Peter Hügle das Ziel für die kommenden Jahre fest.
98 Mal rückte die Feuerwehr 2017 aus. 24 Brände, 48 Hilfeleistungen, 24 Fehlalarme und zwei sonstige Einsätze leistete sie. Besonders in Erinnerung blieb ein Einsatz in Stockheim: ein Brand nach einem versuchten Bankraub. Hier löschte die Feuerwehr den Brand und evakuierte ein Mehrfamilienhaus.
Ärgerlich findet der Kommandant sich wiederholende Fehlalarme in einer Flüchtlingsunterkunft, die durch einfache technische Maßnahmen zu verhindern wären. „Da müssen wir etwas tun“, versprach Bürgermeister Rolf Kieser. Etwas getan wurde auch bei der Fortbildung. 160 Monats- und Sonderübungen führten die Feuerwehrabteilungen durch. 127 Veranstaltungen waren es bei der Jugendfeuerwehr.
Szenario Herausragend war eine interkommunale und landkreisübergreifende Übung im Freizeitpark Tripsdrill. Das Szenario: eine Verpuffung im Küchenbereich des Restaurants bei der Katapult-Achterbahn mit mehreren Verletzten und mit der Rettung von Handwerkern, die sich auf dem Dach befanden. Außerdem wurden mit der Drehleiter Personen aus den Wagen gerettet.
„Feuerwehrmann zu sein ist eine Frage der inneren Einstellung, des Charakters. Sie sind Vorbilder einer bürgerschaftlichen Ethik“, lobte Diakon Willi Forstner.
Neben den Beförderungen gab es Auszeichnungen für sieben Personen: Das silberne Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst gab es für Steffen Deile, Oliver Hirschmüller, Tobias Klein und Alexander Stolzenberger. 40 Jahre aktiven Dienst leisteten Friedrich Reiner und Wolfgang Mayer. Sie bekamen das Feuerwehrehrenzeichen in Gold. Und für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Helmut Klein geehrt.
„Ich danke ihnen für ihre Bereitschaft, im Notfall ihren Mitmenschen zu helfen“, sprach Bürgermeister Rolf Kieser für die Bürger der Gesamtstadt Brackenheim.