Die Hauptversammlung der Feuerwehr konnte in diesem Jahr erst am 9. Juli stattfinden. Ursache hierfür war, dass das Pandemiegeschehen erst jetzt eine Zusammenkunft der Einsatzabteilungen zuließ.
Die letzte Versammlung der Feuerwehr war vor über 2 Jahren, am 30.März 2019. Im letzten Jahr musste diese kurzfristig aufgrund der damals neuartigen Covid-19 Pandemie abgesagt werden. Hieraus resultierend erklärte sich Kommandant Hartmut Schaffroth bereit, die Wehr bis zu den regulären Neuwahlen eines Kommandanten in 2022 zu führen.
Kommandant Schaffroth stellte in seinem Bericht die Arbeit aus dem letzten Jahr dar. Die Wehr bestand zum Ende 2020 aus insgesamt 189 Mitgliedern. Diese gliedern sich in 125 Mitglieder in der Einsatzabteilung sowie in Jugendfeuerwehr und Altersmannschaft mit je 31 bzw. 33 Mitgliedern. Insgesamt fünf Feuerwehrfrauen sind in Neuenstadt aktiv, zum ersten Mal auch in allen drei Abteilungen.
Im Berichtsjahr wurde die Feuerwehr zu 78 Einsätzen alarmiert. Die Hälfte aller Einsätze entfielen wieder auf den Bereich der Hilfeleistung, zugenommen haben die Brandaufsätze auf nunmehr 31. Im Gedächtnis bleiben ein Wohnhausbrand in der Schafgasse im Februar, Unwettereinsätze ebenfalls im Februar, ein LKW-Brand auf der L1095 und ein LKW-Unfall auf der A81 im September.
Ein regulärer Übungsbetrieb war ab März 2020 nicht mehr in Zugstärke möglich. Neben der zweitweisen kompletten Unterbrechung des Übungsbetriebes wurde in Staffeln mit fester Besetzung geprobt, um die Feuerwehr auch im Fall einer etwaigen Quarantäne weiter ausrückebereit zu halten.
Trotz dessen wurden drei Kameraden zu Atemschutzgeräteträgern in Heilbronn und Luca Heiß sowie Maximilian Bohn zum Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule ausgebildet. Bedingt durch viele pandemiebedingte Ausfälle steht in 2021 ein großer Lehrgangsbedarf auf der Agenda.
Die Feuerwehr beteiligte sich beim Wettbewerb Stadtradeln und konnte hier mit 4012 km den 12 Platz innerhalb der Stadt belegen. Die Aktion „fit-for-fire-figthing“ führte eine Gruppe im Jahr 20 an den Neumühlsee.
Zum ersten Mal trug der neue Jugendwart Luca Heiß den Bericht der Jugendfeuerwehr vor. Insgesamt sind hier 32 Kinder und Jugendliche Mitglied. Zum Jahresbeginn wurde die Führung der Feuerwehrjugend neu gewählt und der Jugendausschuss ebenfalls frisch besetzt. Die ursprünglichen Planungen zur Ablegung der Jugendflamme II und des Kinderfunkens mussten im März schnell ad acta gelegt werden, die Jugendabteilung stellte hier recht schnell auf ein Onlineformat um und so konnte trotz Kontaktbeschränkung der Kontakt gehalten werden. Im Februar wurde die jährliche Bachputzete an Brettach und Dahnbach durchgeführt. Leider mussten sowohl das 30-jährige Jubiläum mit Sporttag wie auch das Zeltlager in Waiblingen -pandemiebedingt- abgesagt werden.
Nach den Kassenberichten von Thomas Rebholz und dem Bericht des Kassenprüfers Wolfgang Haldenwanger wurde ein weiterer Kassenprüfer, Hartmut Dierolf, von den Wahlberechtigten gewählt.
Für Bürgermeister Heuser war diese Hauptversammlung die letzte in seiner Funktion als oberster Dienstherr der Wehr. Er wurde im Juni als neuer Landrat im Kreis Heilbronn gewählt. Heuser war erfreut nach über zwei Jahren wieder eine Hauptversammlung in Präsenz durchzuführen. Die Feuerwehr ist nur dann gut, wenn sich jeder Kamerad weiterbildet, gerade dies hat in der Coronazeit zu Herausforderungen geführt. Ein neues Feuerwehrhaus für die Abteilung Neuenstadt ist ein wichtiges Thema auf der Agenda der Stadt.
Der Bürgermeister forderte jeden Kameraden auf, sich impfen lassen und schloss mit dem Appell: „Bleiben Sie gesund!“
Als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes sprach Reinhold Gall die Grüße an die Anwesenden aus. Nun sind Versammlungen in Präsenz wieder möglich. Für Gall wurde das Strategiepapier des Verbandes in Neuenstadt konsequent umgesetzt, so gibt es weiterhin die Freiplätze im Feuerwehrheim am Titisee für die 25- und 40- jährige Zugehörigkeit zur Wehr.
Bernd Halter war in seiner Funktion als neuer Kreisbrandmeister das erste Mal in Neuenstadt. Ihm ist es wichtig den persönlichen Kontakt zu den Feuerwehren im Kreis zu halten. Er stellte unter anderem den Bedarfsplan für Lehrgänge im Kreis und das neue Wechselladerkonzept des Landkreises vor. Auch soll ein Netzwerk der Zugführer geschaffen werden für den besseren Austausch über die Grenzen der eigenen Gemeinde hinweg.
In seinem Schlusswort zog Kommandant Schaffroth ein Fazit der letzten Zeit. Die Pandemie hat die Feuerwehr, nach einem entspannten Sommer 2020, mit Welle zwei und drei stark getroffen. Auch gab es immer wieder Diskussionen um Hygienemaßnahmen, um eine Ansteckung oder Quarantäne einzelner zu verhindern.
Abschließend dankte Kommandant Schaffroth Bürgermeister Norbert Heuser für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, ebenso den Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung für die Unterstützung.
Er bedankte sich bei seinen Stellvertretern, den Abteilungskommandanten, den Leitern der Altersabteilungen und der Jugendfeuerwehr. Der Dank ging auch an die Nachbarwehren, DRK und THW für das gute Miteinander und allen Kamerad*innen für die gute Arbeit trotz großen Kontakteinschränkungen im abgelaufenen Jahr.