Ehrenamtlich Aktive löschen 67 Brände und retten 25 Menschenleben
Die Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm blickt auf eines der ereignisreichsten Einsatzjahre in ihrer 150-jährigen Geschichte zurück. Im vergangenen Rekordjahr musste die Neckarsulmer Feuerwehr 311-mal ausrücken und 67 Brände löschen. Im Jahr davor kam es bei 265 Einsätzen zu 49 Brandfällen. Die zurückliegenden Einsätze, Übungen und Ausbildungen erläuterte Kommandant Wolfgang Rauh anhand des Jahresberichts 2012, den er auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr in der Ballei vorstellte.
Obwohl die Brandfälle zunahmen, entfiel das Gros der Einsätze mit58 Prozent weiterhin auf die technische Hilfeleistung. Dazu gehörten im Berichtsjahr 46 Öleinsätze (plus sieben), zwölf Gefahrguteinsätze (plus sechs) und neun Wassereinsätze (plus eins). Einsätze zu Türöffnungen blieben mit 29 Fällen konstant hoch. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen die Feuerwehr Hilfe leisten musste, ging um sieben auf 15 zurück. Bei ihren Einsätzen konnte die Feuerwehr Neckarsulm im vergangenen Jahr 25 Personen retten. Vier Personen wurden tödlich verletzt.
Zwei Drittel der Einsätze ereigneten sich im Zeitraum zwischen fünf und 17 Uhr und entfielen damit auf die Hauptarbeitszeit. "Die Belastung der Ehrenamtlichen nimmt zu", stellte Kommandant Rauh fest. Besonders gefordert wurden die Neckarsulmer Feuerwehrleute bei einem verheerenden Wohnhausbrand in Obereisesheim. Im letzten Augenblick gelang es den Einsatzkräften, eine Mutter und ihre drei Kinder aus dem brennenden Haus zu retten. Dabei wurden sechs Mitglieder der Feuerwehr verletzt. "Bei diesem Einsatz sind wirklich alle Feuerwehrkameraden an ihre Leistungsgrenze gegangen", versicherte Wolfgang Rauh.
Oberbürgermeister Joachim Scholz sah in dem erfolgreichen Einsatz einen Beleg für den hohen Ausbildungsstand der Neckarsulmer Wehr. Die "hoch motivierte Truppe" sei ein "Garant für die Sicherheit der Bevölkerung in unserer Stadt". Sowohl im Einsatz als auch bei den Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr 2012 habe die Feuerwehr "einmal mehr gezeigt, was in ihr steckt", urteilte OB Scholz. Das Stadtoberhaupt zollte allen Feuerwehrangehörigen im Namen der Stadt Respekt, Dank und Anerkennung und versprach, die für die Feuerwehr nötigen Investitionen auch weiterhin "so schnell wie möglich zu tätigen".
Als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes dankte Innenminister Reinhold Gall den Neckarsulmer Feuerwehrleuten für die geleistete Arbeit: "Ihr gehört zu denen, die verantwortlich dafür sind, dass die Feuerwehr in der Öffentlichkeit so gute Noten erhält."
Die Grüße des Landkreises Heilbronn überbrachte Kreisbrandmeister Uwe Vogel. Er nannte die Neckarsulmer Feuerwehr eine "sehr gut aufgestellte, aktive und leistungsfähige Wehr". Mit ihrer "außerordentlich hohen Einsatzerfahrung" bringe sie wichtigen Sachverstand in die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Landkreis ein. "In Neckarsulm wird hervorragende Feuerwehrpower geleistet."
Um ihre Leistungsfähigkeit auch in Zukunft zu erhalten, setzt die Feuerwehr Neckarsulm nicht nur auf eine konstant hohe Personalstärke von 167 aktiven Mitgliedern, sondern auch auf konsequente Nachwuchsförderung. Auf der jüngsten Hauptversammlung wurden fünf voll ausgebildete Mitglieder der Jugendfeuerwehr und drei weitere Bewerber in den aktiven Dienst übernommen und mit Handschlag verpflichtet. Befördert wurden die Feuerwehrmänner Arnd Seufer (Oberlöschmeister), Alexander Fischer und Thomas Fink (Brandmeister) sowie Markus Kiy und Ludwig Zoll (Hauptbrandmeister). Siegfried Kern, der vor zwei Jahren die Fachgruppe Elektrotechnik aufgebaut hat, wurde nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zum Fachberater berufen. (snp)
Bildunterzeile:
Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neckarsulm beförderte Kommandant Wolfgang Rauh (li.) die Feuerwehrmänner (v. li.) Arnd Seufer, Alexander Fischer, Thomas Fink, Markus Kiy und Ludwig Zoll.