Immerhin 78 Einsätze bestritt die Freiwillige Feuerwehr Schwaigern im Jahr 2017. Das bedeutete eine deutliche Steigerung zum Vorjahr. Über das Jahr gerechnet waren das 1,5 Einsätze pro Woche. Besonders schlugen dabei Einsätze durch ausgelöste Hausnotrufe zu Buche, wie im Bericht bei der Jahreshauptversammlung deutlich wurde. Wenn vornehmlich alleinstehende, pflegebedürftige Senioren den Rettungsdienst rufen, wird zur Öffnung der Haustüre oft die Feuerwehr hinzugezogen. Aber auch durch Brandmeldeanlagen und durch aufmerksame Bürger, die den Warnton von Rauchmeldern in der Nachbarwohnung hören, wird die Feuerwehr immer öfter alarmiert.
Eine besonders gefährliche Straße
Im vergangenen Jahr gab es einige Verkehrsunfälle, bei denen die Feuerwehr ausrücken musste. Zu den gefährlichsten Straßen im Stadtgebiet zählt hier die Landstraße zwischen Schwaigern und Stetten. „Hier wird immer wieder gerast, und die Fahrer verlieren die Kontrolle über das Fahrzeug“, beobachtet Volker Lang, Pressesprecher der Schwaigerner Feuerwehr.
Ein besonderes Problem für die Feuerwehrmänner sind Gaffer, die die Einsatzkräfte stören, oftmals Bilder und Videos anfertigen und diese womöglich auch noch ins Internet stellen. „Manchmal fragt man sich schon, welche Werte und Moralvorstellungen heute noch gelten“, empörte sich zurecht Kommandant Jürgen Kachel.
Um im Einsatz zielgerichtet und routiniert zu handeln, haben die rund 170 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen in Schwaigern im vorigen Jahr 128 Übungen durchgeführt. Darunter waren eine Evakuierungsübung im ASB-Seniorenheim und eine interkommunale Übung zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten. Besonders stolz ist Jürgen Kachel auf seine sechs Ausbilder, mit denen die Feuerwehr in Schwaigern fast alle Bereiche abdecken könne und auch im Landkreis die Ausbildung unterstütze.
Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbands
„Sie können sicher sein, dass die Feuerwehr in Schwaigern den Aufgaben gewachsen ist“, stellte Reinhold Gall, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn, fest. Der SPD-Landtagsabgeordnete nahm auch die Ehrungen des Deutschen Feuerwehrverbands vor. So erhielten Uwe Schlund und Werner Sailer das Ehrenkreuz in Bronze. Und Volker Lang wurde mit Gold ausgezeichnet. Lang war 25 Jahre lang Kommandant der Abteilung Schwaigern. Dort hat er erkannt, dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Feuerwehr immer wichtiger wird und sich dafür tatkräftig eingesetzt. Es folgten weitere Aufgaben im Medienteam des Kreisfeuerwehrverbands. Seit zehn Jahren ist er Pressesprecher des Kreisverbands. Genauso hat er bei der Ausbildung der Feuerwehrleute über viele Jahre mitgearbeitet.
„Die Freiwillige Feuerwehr ist für uns unentbehrlich - für die Rettung und den Schutz in unserer Stadt“, dankte Bürgermeisterin Sabine Rotermund allen Wehrleuten für ihren Einsatz.
Nachwuchs wird spielerisch herangeführt
Vom Löschzwerg bis zum Brandmeister ist es ein langer Weg, aber auch der muss begonnen werden. In der Kinderfeuerwehr nähern sich die Jungen und Mädchen spielerisch den Aufgaben. „Es wird gebastelt, aber auch die Feuerwehrtechnik vorgestellt“, beschreibt Jugendfeuerwehrwart Michael Wagenplast die Arbeit mit den Kleinsten. In der Jugendfeuerwehr bereiten sich die Älteren unter anderem auf den Wettbewerb „Jugendflamme“ vor. Da geht es um Sport, Feuerwehrwissen, um Erste Hilfe und Feuerwehrtechnik.
In Schwaigern sind rund 60 Kinder und Jugendliche dabei. 20 Prozent von ihnen sind Mädchen. Der Frauenanteil der aktiven Feuerwehr liegt bei zehn Prozent.
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft
Für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr wurden bei der Jahreshauptversammlung Reiner Hörtling und Werner Sailer geehrt, für 25 Jahre Thorsten Schilling und Mathias Junge. Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn bekam Timo Schweizer. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Helmut Bissinger und Albert Decker gedankt, für 50 Jahre Kurt Schmied, Herbert Michi, Erich Schilling, Fritz Schweizer, Walter Weissenstein, Werner Krupp und Otto Schuhkraft. Und bereits seit 70 Jahren Mitglied der Wehr sind Hans Schlund, Siegfried Gogel und Willi Schuster.