Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Feuerwehr ist bei Jugendlichen kein Selbstläufer mehr

Eppingenvon Medienteam KFV Heilbronn

Mit rückläufigen Mitgliedszahlen im Bereich der Jugendfeuerwehr haben die Freiwilligen Feuerwehren in Eppingen und Bad Rappenau zu kämpfen. Sie versuchen, mit Aktionen dem Trend entgegenzuwirken.

„Bei uns ist die Situation momentan gerade noch befriedend. Mit 72 aktiven Jugendlichen ist die Zahl der Nachwuchskräfte gerade noch ausreichend“, fasste Eppingens Stadtjugendfeuerwehrwart Ronny Stetter die Situation zusammen. In Bad Rappenau ist die Lage ähnlich.

Kommandant Felix Mann relativierte die Zahlen: „Die Mitgliederzahl ist mit 87 Kindern zwar 21 Prozent unter unserem Höchstwert von 109 Kindern im Jahr 2014, jedoch sehen wir unsere Jugendfeuerwehr insbesondere daher gut aufgestellt, da wir in den letzten Jahren viele Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung verzeichnen konnten.“ Diese Übernahmen zögen jedoch in der Konsequenz einen Rückgang der Zahlen im Jugendbereich nach sich.

Zeltlager und Ferienprogramm als Nachwuchs-Werbung

Sowohl in der Kur- als auch in der Fachwerkstadt gibt es vielfältige Aktionen, um Nachwuchs zu gewinnen. Fand in Bad Rappenau vor einigen Wochen ein Zeltlager statt, so beteiligte sich die Eppinger Wehr am Ferienspektakel der Stadt. Rund um den Elsenzer See hatten Stetter und seine Helfer sechs Stationen aufgebaut, um den Kindern die Feuerwehr näherzubringen. Doch am Ende der drei Stunden machte sich bei den knapp zwei Dutzenden Helfern Ernüchterung breit, denn ein Teil der angemeldeten Kinder war erst gar nicht erschienen. „Es wird von Jahr zu Jahr weniger. Ich glaube auch nicht, dass von den Kindern, die gekommen sind, welche den Weg zu uns finden werden“, stellte Stetter fest. Im kommenden Jahr werde sich die Wehr um einen früheren Termin bemühen. „Wir sind relativ spät dran, und viele Familien fahren erst gegen Ende der Ferien in Urlaub. Wenn die Resonanz aber nicht besser wird, müssen wir uns überlegen, andere Wege zu gehen, um beim Nachwuchs zu werben.“ Längst sei die Feuerwehr kein Selbstläufer mehr. „Wir stehen in Konkurrenz zu den anderen Vereinen und Institutionen“, sagte Stetter.

Attraktivität der Jugendfeuerwehr steigern

Auch in Bad Rappenau wird man nicht müde, um den Nachwuchs zu werben. „Wir haben einen großen Betreuerpool von 41 durchweg engagierten Feuerwehrangehörigen aus den Reihen der neun Einsatzabteilungen.“ Felix Mann geht davon aus, dass diese Betreuer es schaffen, in Übungen oder durch Veranstaltungen weiter positiv den Ruf und die Attraktivität unserer Jugendfeuerwehr zu steigern, „um die Mitgliederzahlen in den kommenden Jahren wieder in den dreistelligen Bereich zu bringen.“ Keinen Hehl machte Mann daraus, dass er sich mehr Jugendliche wünscht. „Ein Mehr würde uns auch helfen, die Abgänge aus Gründen wie Umzug aber auch altersbedingte Austritte bzw. Übertritte in die Altersabteilung sowie Austritte in Folge einer Umorientierung im Bereich der Freizeitgestaltung auszugleichen. Noch immer ist die Jugendfeuerwehr die Nachwuchsgewinnung Nummer eins für die Stadtverwaltung als Träger der Freiwilligen Feuerwehr.“