Dass die Freiwillige Feuerwehr Neckarsulm im Landkreis Heilbronn eine Sonderstellung einnimmt, bestätigte der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer. Mit ihren Sondereinheiten im Bereich Elektronik und Chemie sowie mit ihrer technischen Ausrüstung können sie viele Einsätze im Landkreis unterstützen.
Dabei kommt aber die Mannschaft von Kommandant Wolfgang Rauh durchaus an die Belastungsgrenze. 338 Einsätze im Jahr 2014 sind zwar acht weniger als im Jahr davor, aber die insgesamt 174 Personen starke Truppe war bei dramatischen Unfällen auf der Autobahn und den Kreisstraßen, mit Bränden in der Innenstadt wie in der Schindlerstraße und im Landkreis bei einem Scheunenbrand in Bad Wimpfen stark gefordert.
Wichtig ist die Ausrüstung vor allem darum, weil die technische Hilfeleistung fast 60 Prozent der Einsätze bestimmt. Dass die Ausbildung ein wichtiger Grundstein ist, unterstrich Rauh. Es erfordert 277 Stunden theoretische und praktische Unterweisung, bis ein Neuling aktive Feuerwehrfrau oder -mann ist.
Im vergangenen Jahr kam in Neckarsulm ein Gerätewagen Transport und ein Abrollbehälter Tank/Wasser neu in den Fahrzeugbestand. Die Abteilung Obereisesheim konnte ein Löschgruppenfahrzeug LF 10 übernehmen, und die Dahenfelder freuen sich über das neue Feuerwehrhaus, auch wenn es im Moment noch in Pink strahlt.
Übung Oberbürgermeister Joachim Scholz gab zu bedenken, dass neue Geräte zwar eine Bereicherung darstellen, dass der Umgang mit dem Gerät aber erst geübt werden muss, was ebenfalls zusätzliche Stunden erfordert. Die Leistungen der Wehr im „herausragenden Ehrenamt“ sind für ihn unverzichtbar für die Stadt. Aber nur wenn die Aufgabenerfüllung in einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Familie-Firma-Feuerwehr-Freizeit eingebettet ist, wird das System auch in Zukunft stabil bleiben.
Die wichtigste Grundlage für die Zukunft der Wehr ist die Jugendabteilung, darin waren sich alle Redner einig. Jugendleiter Dominik Häberlen hat im Moment 18 Jugendliche in seiner Abteilung. Leider sind aktuell keine Mädchen mehr dabei. Mit der bestandenen Jugendflamme haben die Nachwuchskräfte schon wichtige Erfahrungen im Bereich Feuerwehrtechnik, Kameradschaft aber auch in Spiel und Spaß gemacht.
Mit drei Übergängen in die aktive Wehr leistete die Jugendwehr einen Beitrag zur Verjüngung der Mannschaft. Für Eberhard Joachim, der als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands ein Grußwort sprach, wäre es wichtig, die Jugendgruppen in den verschiedenen Abteilungen möglichst oft zusammenzubringen. Er ehrte Werner Seufer, der fast 25 Jahre lang als Abteilungskommandant in Verantwortung steht.
Löschmeister Stephan Brecht, Markus Edelmann, Lukas Hinderer, Tobias Staehle, Jan Franke, Steffen Popp wurden neu aufgenommen. Befördert wurden Edgar Mattes (Hauptlöschmeister, Holger Kühne (Oberlöschmeister).
Geehrt wurden für 25 Jahre Dienstzeit Alexander Fischer, Ralf Kemnitz, Jochen Schädel, Alexander Zipf. Für 40 Jahre Götz Hofacker. 50-jährige Mitgliedschaft Helmut Halter, Peter Loose. 60-jährige Mitgliedschaft Anton Bauer, Rudolf Halter, Gerhard Kühner, Otto Lang.
Bild: Oberbürgermeister Joachim Scholz (rechts) und Kommandant Wolfgang Rauh (links) ehren und befördern verdiente Feuerwehrmänner. Foto: Peter Klotz