Die Feuerwehr Leingarten ist gut aufgestellt - so das Fazit der diesjährigen Hauptversammlung; der 41. seit dem Bestehen der Leingartener Gesamtwehr.
Insgesamt 71 aktive Feuerwehrangehörige zählte die Einsatzabteilung am 31.12.2010, so Kommandant André Göbl in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr. Darunter erstmals auch vier weibliche Feuerwehrangehörige; so viele wie noch nie in Leingarten. Rekordverdächtig waren auch die Einsatzzahlen im Jahr 2010: In 185 Fällen musste die Feuerwehr Hilfe leisten; davon alleine 112 mal innerhalb von nur wenigen Stunden beim schweren Unwetter, das am 6. Juni über der Leintalgemeinde niederging. Bis in die frühen Morgenstunden waren damals die Wehrleute gefordert. Die restlichen Einsätze gliedern sich auf in zwölf Brände, acht Einsätze mit Tieren und Insekten, sieben Brandwachen, ein Fehlalarm, 18 sonstige Einsätze und 27 Einsätze zur technischen Hilfeleistung. Im Vergleich zu den Vorjahren die Unwettereinsätze als Extreme natürlich nicht mitgerechnet ein konstantes Niveau.
Auf hohem Niveau bewege sich in Leingarten auch die Ausbildung, so der Feuerwehrkommandant in seinem Vortrag. Neben insgesamt 56 örtlichen Übungs- und Ausbildungsabenden am Standort in Leingarten waren zahlreiche der Leingartener Wehrleute bei Lehrgängen im Landkreis Heilbronn präsent.
Als überaus glückliche Entscheidung bezeichnete André Göbl die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1997. Die Jugendabteilung garantiert uns einen stetigen gut ausgebildeten Nachwuchs bescheinigte er den Jugendwarten, aus deren Runde Stefanie Schütz den Jahresbericht der Jugendabteilung präsentierte. Vier Mädchen und 22 Jungen sind derzeit in der Jugendfeuerwehr aktiv. Eine solche Anzahl an Kindern und Jugendlichen will natürlich auch beschäftigt sein; alleine 48 Übungsabende und 15 Sondertermine wie Ausflüge, Spiel und Sport und vieles mehr wurden abgehalten. Auch im kommenden Jahr dürfen sich die Jugendfeuerwehrangehörigen auf einiges an Programm freuen.
Einen Blick in die Zukunft, genauer gesagt ins laufende Jahr 2011, wagte auch Kommandant Göbl. Großes Thema sei unter anderem auch die Beschaffung eines Hilfeleistungs-Löschfahrzeugs (HLF) 10/6, die derzeit in vollem Gange ist. Noch im März soll der Gemeinderat die Ausschreibungsunterlagen zur Beschlussfassung vorgelegt bekommen, so dass eine zügige Auftragsvergabe möglich wird. Bereits im Vorfeld hierzu hatte sich eine eigens eingerichtete Planungskommission innerhalb der Feuerwehr Leingarten an zahlreichen Terminen nur mit diesem Thema befasst.
Mit diesem Fahrzeug, das nicht nur Ausstattung zur Brandbekämpfung an Bord hat, sondern besonders zur technischen Hilfeleistung bei allerhand Unfällen ausgestattet ist, soll auch in Zukunft sichergestellt werden, dass im Fall der Fälle den Bürgerinnen und Bürgern in Leingarten die bestmögliche Hilfe zuteil wird.
Aus diesem Blickwinkel betrachtete auch die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Wolf die Feuerwehr. Sie bedankte sich in Ihrer Ansprache bei den Wehrleuten für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und sicherte der Feuerwehr auch weiterhin die Unterstützung von Gemeindeverwaltung und Gemeinderat zu.
Die landkreisweite Alarm- und Ausrückeordnung, derzeit vieldiskutiertes Thema, fand in den Grußworten von Kreisbrandmeister Uwe Vogel Anklang. Mit dieser Alarm- und Ausrückeordnung, der Erneuerung des Alarmierungsnetzes und dem Neubau der integrierten Leitstelle hat der Landkreis Heilbronn seine komplette nicht-Polizeiliche Sicherheitsstruktur erneuert, so der Feuerwehrchef des Landkreises. Dabei bedankte er sich bei Feuerwehr und Gemeindeverwaltung für die Unterstützung; denn letztlich seien dadurch auch nicht unerhebliche Belastungen für die ohnehin klammen öffentlichen Kassen entstanden.
Doch was wäre eine Hauptversammlung in Leingarten ohne Beförderungen. Auch in diesem Jahr konnte Kommandant André Göbl einige Feuerwehrleute auf der Karriereleiter nach vorne bringen.
Zum Feuerwehrmann ernannt wurden Klaus Seizinger und Michael Neutz. Oberfeuerwehrfrau darf sich seit heute Stefanie Schütz nennen. Zu Hauptfeuerwehrmännern wurden Torsten Fritz und Rocky Ricchitelly. Nach erfolgreichem Gruppenführerlehrgang wurde Steffen Nagel in den Rang eines Löschmeisters befördert, Rouven Leibbrand ist zukünftig Oberbrandmeister.
Foto: Josef Staudinger