Nicht weniger als 384 Einsatzstunden hat das Unwetter am 1. Juni letzten Jahres die Zaberfelder Feuerwehr gekostet. Feuer löschen mussten die Wehrangehörigen kaum; außer bei zwei Kleinbränden. Zwei Menschen verstarben trotz Rettungseinsatzes der Wehr, die auch bei Unfälle zu Hilfe eilt. Das berichtete Kommandant Claus-Dieter Tauch bei der Hauptversammlung der Floriansjünger in der TCV-Halle in Ochsenburg. Insgesamt waren die Frauen und Männer im blauen Tuch zu elf Einsätzen gerufen worden.
Land unter Von 8.30 bis 22.30 Uhr waren Wehrleute am 1. Juni letzten Jahres auf den Beinen, um die Folgen eines starken Regens im Ort in den Griff zu kriegen. Das Wasser lief in verschiedene Keller, die ausgepumpt werden mussten. Oberflächenwasser geriet auch in die Trinkwasserversorgung, Bürgermeister Thomas Csaszar rief deshalb vom Mannschaftstransportwagen der Wehr aus die Bürger auf, das Wasser vor der Nutzung abzukochen.
Zweimal blieben Reanimationen durch Feuerwehr, Unfallrettung und anderen Verkehrsteilnehmern erfolglos. Einmal wurde eine leblose Person aus einem Auto zwar herausgeholt, die aber nicht mehr gerettet werden konnte. Ebenso blieben Wiederbelebungsversuche an einer Person erfolglos, die aus der Ehmetsklinge geborgen wurde.
Die Meldung „Kind mit Fahrrad unter Pkw“ scheuchte Wehrleute am 20. August auf. Als sie an der angegebenen Stelle eintrafen, sahen sie zwar ein Fahrrad, aber kein Kind und kein Auto. Es stellte sich heraus, dass die Fahrerin das Kind schon auf dessen Drängen eine Straße weiter zu dessen Eltern gebracht hatte. Einen Ertrunkenen argwöhnten Streifenpolizisten Ende Mai am Katzenbachsee. Sie hatten ein Handtuch, Unterwäsche und Autoschlüssel gefunden. Die Zaberfelder Wehr wurde zwar alarmiert, aber noch während diese anrückte, tauchte die vermeintlich ertrunkene Person aus dem Wald auf.
In diesen Tagen, berichtete Kommandant Tauch, hat die Zaberfelder Wehr ihren neuen Gerätewagen (GW-T) ausgeliefert bekommen. Es war Anfang letzten Jahres von der Gemeinde bestellt worden und hat 199 000 Euro gekostet. Er ersetzt das alte Löschfahrzeug, das seit 1972 bei der Feuerwehr eingesetzt wurde.
Stolz zeigte sich Bürgermeister Thomas Csaszar auf die ansehnliche Zahl von Aktiven in der Wehr und hob die außergewöhnlichen Anstrengungen der Männer und Frauen beim Unwetter-Einsatz im Sommer hervor. Gut aufgestellt sei die örtliche Wehr, bescheinigte der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer aus Lauffen. Er hob die in seinen Augen sinnvolle enge Zusammenarbeit mit den Wehren in den umliegenden Kreisen (Enzkreis und Ludwigsburg) hervor.
Beförderungen Zahlreiche Wehrangehörige wurden während der Hauptversammlung befördert. Der stellvertretende Kommandant Holger Häuser wurde Oberbrandmeister, ebenso Kommandant Claus-Dieter Tauch, ihr Kollege Markus Konz wurde Brandmeister. Acht Wehrmänner wurden zu Feuerwehrmännern ernannt, sechs sind nun Oberfeuerwehrmänner und 14 wurden zu Hauptfeuerwehrmännern. Weil er der Wehr 25 Jahre lang angehört hat, wurde Holger Anders das Silberne Ehrenkreuz des Feuerwehrverbandes verliehen.
Bild: Für 25 Jahre als Feuerwehrmann wurde Holger Anders (Zweiter v.r.) mit dem Silbernen Ehrenkreuz ausgezeichnet. Zudem gab es Beförderungen. (Foto: Uwe Mundt)