Region Heilbronn - Polizisten haben bei ihrer Arbeit meist nicht viel zu lachen. Das gilt genauso für die Feuerwehrleute, die im Alltag mit den Katastrophen des Lebens in Kontakt kommen und oft genug ihr eigenes Leben einsetzen, um die Haut eines anderen zu retten. Dennoch gibt es diese kleinen, ungewöhnlichen Einsätze, die den hartgesottenen Freunden und Helfern ein Lächeln auf die von Routine gegerbten, abgebrühten Gesichter zaubern.
Zum Beispiel Mitte Mai 2007 im Heilbronner Norden. Tagelang spielte ein Pfau mit der Feuerwehr Katz und Maus. Mit schwerem Gerät und Drehleiter rückte sie dem herrenlosen Exemplar zu Leibe, das auf den Dächern des Stadtteils stolz und unnahbar thronte. Immer wieder entglitt das Tier dem Zugriff, während das Telefon in der Feuerwehrleitzentrale nicht mehr stillstand vor lauter Pfau-Notrufen aus der Bevölkerung.
Da der Vogel Flügel hat und der Mensch keine, verfielen die Pfauen-Fänger auf eine List. Gerissen wie sie waren, machten die Feuerwehrleute schlicht das ihnen Vertraute und Naheliegendste: „Wir haben ihn einfach nass gespritzt", erinnert sich Günter Baumann, Sprecher der Heilbronner Wehr. Der Pfau wollte zwar nach der Dusche abermals davonfliegen. Doch sein Kleid war zu schwer. Er stürzte ab und die Retter mussten den Ausbrecher einfach nur noch einsammeln. Das Tier war beringt, der rechtmäßige Besitzer, der außerhalb der Grenzen des Unterlandes lebt, schnell ermittelt; und so feierten Pfau und Feuerwehr ein Happy End.
Glücklich ging auch die Geschichte für einen Fußballspieler aus Leingarten aus. Der Kicker wurde von seiner Mannschaft bei einem Spiel Anfang September dringend benötigt. Allerdings musste er, bevor er gegen den Ball treten durfte, erst seinen Schmuck ablegen. Das verlangte der Schiedsrichter. Doch der Ring am Finger an einer Hand ließ sich einfach nicht herunterziehen. Und Schock, schwere Not: Der Finger schwoll sogar beim Versuch bedrohlich an, dem Referee Genüge zu tun. Auch dies ein Fall für die Feuerwehr: Die Retter schrumpften erst den Finger mit einem Kühlboxelement so klein es ging und setzten dann kurzerhand die Kneifzange an. Wie das Fußballspiel ausging, ist nicht überliefert. Der Ring war jedenfalls futsch.
Bild 1: Glücklicher Fänger, nasse Beute: Feuerwehrmann Günter Baumann mit Pfau.
Bild 2: Fußballerhand - vom Ring befreit - nach der Operation.
Fotos: Feuerwehr