Stadträte beschließen Neubau zwischen Diesel- und Landesstraße in Dahenfeld
Dahenfeld hat viele idyllische Ecken: Ein plätscherndes Bächlein, eine Kirche auf dem Hügel, Fachwerkhäuser, einen krähenden Hahn. Nur das Feuerwehrhaus, das ist einigen Dahenfeldern, besonders denen in den Reihen der freiwilligen Brandbekämpfer, ein Dorn im Auge. Marode, zu klein, veraltet, „eine bessere Garage“ – sowohl Ortsvorsteher Johann Habla als auch der Neckarsulmer Kommandant Wolfgang Rauh lassen an dem Bau aus den frühen 1970er Jahren kein gutes Haar. Trotz des Vorsatzes, künftig sparsamer zu Werke zu gehen, schafft die Stadt mit der einhelligen Zustimmung der Gemeinderäte nun Abhilfe: 1,4 Millionen Euro gibt sie für ein neues Feuerwehrgerätehaus für Dahenfeld aus – es soll auf einem Grundstück zwischen Landes- und Dieselstraße entstehen.
Die Feuerwehrleute in Dahenfeld wie in der Kernstadt freuen sich. „Wir sind mit den Plänen sehr zufrieden“, sagt der Kommandant der Neckarsulmer Wehr. Das geplante zweigeschossige Flachdachgebäude erfülle sämtliche relevanten Vorschriften, biete viele neue Möglichkeiten für die Freiwilligen und sehe auch noch gut aus. Zu diesen Möglichkeiten zählt etwa ein Raum im ersten Obergeschoss, in dem Schulungen stattfinden können. Die neue Halle bietet den Fahrzeugen ausreichend Platz, für Frauen und Männer stehen künftig separate Duschen und Umkleiden bereit.
Verzögerung Schon seit Jahren verfolge man das Ziel eines neuen Gebäudes für die Feuerwehr, sagt der Ortsvorsteher. „Dann floss die Gewerbesteuer etwas spärlicher, ein Amtsleiter wechselte, das Projekt verzögerte sich.“ Deswegen habe man nun auf eine Realisierung 2014 Wert gelegt – quasi als „Ausnahme“ vom Sparvorsatz, weswegen andere Projekte auf dem Prüfstand stehen. „Jetzt hoffen wir, dass die Zusage der Landeszuschüsse erfolgreich über die Bühne geht“, sagt Johann Habla. „Und im Herbst mit dem Bau begonnen werden kann.“
Die Möglichkeit, das alte Gebäude zu sanieren, habe sich zum Glück, wie der Ortsvorsteher meint, als nicht rentabel herausgestellt: Man hätte ein Stockwerk auf das alte Gebäude setzen können, „aber der Rest wäre immer noch genau so alt gewesen“, führt der Kommandant aus. Auch weitere Probleme am alten Standort wären kaum lösbar gewesen: etwa die fehlenden Parkplätze und Rangierfläche vor dem Haus. Auch eine Grundschule gegenüber zu haben, mache die Situation nicht gerade einfacher, meint Wolfgang Rauh. Die Kosten für den Unterhalt wachsen zwar von 8500 auf 11 300 Euro im Jahr. „Aber das bei einer viel größeren Nutzfläche des Gebäudes“, ergänzte Baubürgermeister Klaus Grabbe.
Zustimmung Diesen Argumenten schlossen sich die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung an. Eine Renovierung des alten Standorts hätte keinen Sinn gehabt, sagte CDU-Rat Eberhard Jochim, sein Fraktionskollege Hans Kriegs wies auf die Einsätze der Wehr über Dahenfeld hinaus, auf der Landesstraße oder in Amorbach hin. „Das alte Gebäude entspricht schon seit dem Jahr 1973 nicht mehr den Standards“, merkt SPD-Gemeinderat Torsten Rönisch an. „Ein Neubau ist dringend notwendig.“ Zumal ein solcher auch die Motivation unter den Feuerwehrleuten stärken würde. FDP-Stadtrat Gerald Friebe fand gut, dass die ebenfalls erwogene Sanierung vom Tisch sei – auch der Grüne Horst Strümann lobte das Konzept.
Bild: Wo heute noch Maulwürfe graben, soll noch im Laufe des Jahres das neue Gerätehaus der Dahenfelder Feuerwehr entstehen. (Fotos: Alexander Klug)