Am Samstag, den 26.07.2008 starteten 12 Feuerwehrfrauen und Männer der Feuerwehr Bad Friedrichshall zur Feuerwehr nach Güglingen zum gasbetriebenen Übungscontainer.
Der Brandcontainer ist Eigentum der ENBW und wird den Feuerwehren des Landkreises Heilbronn zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt.
Ziel solch einer Heißübung ist, Atemschutzgeräteträger eine Art „Wärmegewöhnung" zu ermöglichen, aber auch natürlich das Vorgehen bei einem Innenangriff unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Doch vor dem Eintritt in die „Flammenhölle" hieß es für die Übungsteilnehmer erst mal -Trockenübung! Zunächst wurden die Sicherheitsvorschriften und das richtige Fortbewegen in einem Brandraum trainiert. Bepackt mit Atemschutzgeräten und einem Schlauch mit Wasser am Rohr heißt es runter in die Hocke. Bei Temperaturen von rund 300°C in einem Brandraum aber die einzige Möglichkeit sich fortzubewegen. Genau so wichtig ist jedoch das korrekte Betreten eines Brandraumes. Meint man einfach eine Tür zu einem Brandraum öffnen und hineinspazieren zu können, überlebt man diese Aktion im schlechtesten Fall nicht. So wurden die Feuerwehrmänner und Brandbekämpfungsszenen in dem Kinohit „Backdraft" absolut falsch dargestellt, den „Backdraft" (Rauchgasexplosion) gibt es wirklich. Noch größer ist jedoch die Gefahr eines so genannten „Flash Overs"(Rauchgasdurchzündung). Beide Szenarien entstehen, sobald einem Feuer zunächst der Sauerstoff entzogen wird und dann, z.B. durch das Öffnen einer Tür, schlagartig Sauerstoff zugeführt wird. Dabei entzündet sich das entstandene, heiße Gemisch durch Zugabe von Sauerstoff. Für einen Atemschutztrupp im Innenangriff die gefährlichste Situation schlechthin. Um dies jedoch zu vermeiden wird das richtige und besonnene Vorgehen ständig geübt. Vor dem Betreten wird mit dem Hohlstrahlrohr mit zwei bis drei Stößen Wasser in den Brandraum abgegeben, um das gefährliche Gasgemisch abzukühlen und so die Durchzündung zu vermeiden. Anschließend heißt es dann in der Hocke fortbewegen, den Brandherd lokalisieren und das Feuer mit so wenig Wasser als möglich zu bekämpfen. Hört sich einfach an, ist jedoch eine absolute Stressbelastung die man keineswegs unterschätzen darf! Und genau solch eine Situation gilt es in einem Brandcontainer zu üben und zu beherrschen. Als Brandstellen kann vom Bedienpersonal innerhalb des Containers mit Hilfe von Gas neben einem brennenden Bett, einem Elektroverteiler, einer brennenden Treppe auch ein Feuer an einer Gasleitung gezündet werden. Aber auch ein „Flash Over" kann simuliert werden. In solch einem Fall heißt es für den Atemschutztrupp nach hinten auf den Boden fallen lassen und sich versuchen mit Hilfe eines breit gefächerten Wasserstrahls vor den Flammen zu schützen. Wichtig ist hierbei auch auf den durch das Löschen entstehenden heißen Wasserdampf zu achten. Und das ganze bei ungefähr 600°C, die in dem Brandübungscontainer erreicht werden können.
Für alle Übungsteilnehmer mit Sicherheit eine wichtige Erfahrung! Teils mit „heißen Ohren", jedoch stets mit zufriedenem Grinsen auf dem Gesicht verließen alle Teilnehmer den Container wieder. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem kräftigen Schluck Wasser war auch die schweißtreibende Belastung rasch wieder vergessen. Zurück bleiben auf jeden Fall die Erfahrungen mit dem Element Feuer und dessen Auswirkungen!
Besonders Dank gilt der Feuerwehr Güglingen, welche uns die Übung im Container ermöglichte sowie zusammen mit einem Ausbilder von Oedheim das Bedienpersonal dafür stellte.
Teilnehmer:Albrecht Huber-Schweizer, Marcel Hornung, Daniel Dobkowicz, Sven Jung, Volker Windbiel, Jens Klärle, Markus Römmele, Katrin Semen, Marco Semen, Marcel Vogt, Udo Müller, Frank Fossa