Bad Friedrichshall die Salzstadt an den drei Flüssen Neckar, Kocher, Jagst hat immer wieder mit Hochwassern zu tun. Bereits in den Jahren 1999 und 2000 wurde deshalb von Stadt und Land in den Hochwasserschutz investiert. Bereits mehrere Male musste die mobile Schutzwand sowie einige der sechs Öffnungen des baulichen Hochwasserschutzes am Kocher aber vor allem auch am Kochermühlkanal aufgebaut und verschlossen werden. Die mobile Schutzwand wird auf einer Länge von 60 Meter sowie bis maximal einer Höhe von knapp 5 Meter errichtet. 25 Stützen, Querabstrebungen und über 1000 Dammbalken müssen im Bedarfsfall durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Hilfe von zwei Kranfahrzeugen des Baubetriebshofs der Stadt aufgebaut werden. In den ersten Jahren war die komplette Schutzwand auf Anhänger im Baubetriebshof gelagert und musste in einer aufwändigen Logistikaktion rund 2 Kilometer zur Aufbaustelle transportiert werden. Ein paar Jahre später konnte man sich mit dem Material der Schutzwand in eine nahegelegene Lagerhalle, welche allerdings von mehreren Pächtern benutzt wurde einmieten. 2017 entschlossen sich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat auf einem bereits vor vielen Jahren extra für diesen Zweck erworbenen Grundstück, direkt am Aufbauort eine eigene Lagerhalle zu errichten. Die Leichtbauhalle hat eine Größe von 10 x 25 Meter. Ein großes Zugangstor mit Überbreite sowie einer Höhe von 5 Meter ist ideal geeignet um die 460 cm langen Stützen quer mit einem Stapler rangieren zu können. In der Halle ist Platz für die komplette mobile Schutzwand der Stadt Bad Friedrichshall. In einer kleinen Werkstatt ist das Werkzeug, welches zum Aufbau benötigt wird, nun übersichtlich und schnell zugänglich gelagert. Weiter lagern tausende von ungefüllten Sandsäcken sowie 10 Gitterboxen mit gefüllten Sandsäcken in der Halle. Für die Einsatzkräfte stehen im Einsatzfall ein beheiztes WC und eine Handwaschmöglichkeit zur Verfügung. Idealerweise kann sich im Hochwassereinsatzfall auch die Führungsgruppe mit dem Einsatzleitwagen an die Halle anbinden und im wettergeschützten Bereich arbeiten. Auch organisatorisch haben sich Feuerwehr und Stadtverwaltung noch besser aufgestellt. Mit dem neuen Flutinformations-und Warnsystem (Fliwas 3.0) wurde der Hochwasseralarmplan in ein webbasierendes Maßnahmenplansystem eingebunden und informiert nun die Führungskräfte der Feuerwehr im Hochwasserfall über eine App sowie über E-Mail. Lokale Niederschlagsmesser, Pegelvorhersagen, Einsatzdokumentation, Einbindung der Hochwassergefahrenkarten sowie der kritischen Objekte im Kartenlayout runden das vielseitige System ab. Die Feuerwehr Bad Friedrichshall verfügt zum Aufbau der mobilen Schutzwand über eine eigene Fachgruppe „Hochwasser“, welche mindestens einmal jährlich eine Übung durchführt und für den Einsatzfall gezielt alarmiert werden kann. Mit dem neuen Gebäude, der Fachgruppe und den organisatorischen Maßnahmen, welche allesamt präventiven Charakter haben, hat die Drei Flüsse Stadt den immer kurioser werdenden Hochwasser- und Unwetterlagen Rechnung getragen.