"Der Tag heute erfüllt mich mit großer Freude", bekundete Adelshofens Ehrenfeuerwehrkommandant Reinhold Ott bei der Übergabe des Löschgruppenfahrzeugs LF 10/6 an die Abteilungswehr. „Wir haben für die Erfüllung unseres Wunsches einige Jahre gekämpft", so Ott. Fast fünf Jahre dauerte es, bis das neue Fahrzeug Einzug in das Gerätehaus hielt. Doch nach 32 Jahren entsprach das alte LF 8/6 nicht mehr dem Standard. „Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich gewandelt, die Richtung geht immer mehr zu Verkehrsunfällen und der Gefahrenabwehr", betonte Oberbürgermeister Klaus Holaschke: „Deshalb war das neue Fahrzeug dringend nötig." Seine Feuertaufe hat das rote Prachtstück bereits bestanden: Nach der Beseitigung einer Ölspur wurden die Adelshofener am Freitag zu einem kleinen Waldbrand gerufen. „Ohne das Fahrzeug hätten wir sofort die Stützpunktwehr in Eppingen alarmieren müssen, und es wäre wertvolle Zeit verlorengegangen", so Abteilungskommandant Thomas Weickum. Der Tank, der auf Wunsch der Wehr von vorgesehenen 600 auf 1000 Liter aufstockt worden ist, eignet sich Weickums Einschätzung nach für den sogenannten Erstangriff bei einem Brand. „Das Wasser reicht drei bis vier Minuten, in dieser Zeit wird die Wasserversorgung hergestellt." Neben dem Tank befinden sich eine Schiebe- und Steckleiter sowie leistungsstarke Strahler zur Ausleuchtung an dem 209 000 Euro teuren Gefährt. Besetzt mit acht Löschmännern und einem Gruppenführer, kann es bei Bränden und Hochwasser eingesetzt werden. Nicht ausgerüstet ist das Fahrzeug mit einem Rettungssatz; sollte er benötigt werden, müsste die Eppinger Stützpunktwehr einspringen.
Gestemmt haben das Projekt die Stadt, die drei Viertel der Kosten trägt, und der Landkreis, der ein Viertel der Fördergelder bereit stellte. Angesichts der Kostenbelastung war Holaschke froh, dass der Gemeinderat schon vor einiger Zeit die neue Feuerwehrkonzeption abgesegnet hat. Deren Ziel ist es, dass jeder Stadtteil über ein Löschgruppenfahrzeug verfügen soll. Nach Adelshofen steht in etwa zwei Jahren die Übergabe eines solchen Fahrzeugs an die Abteilungswehr in Richen an. „Wir haben die größte ehrenamtliche Wehr im gesamten Landkreis mit einer über 160-jährigen Tradition", so der Eppinger Schultes. Die Aufgabe der Politik sei es, zur Unterstützung der ehrenamtlichen Retter für die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu sorgen.
Getrübt wurde der Freudentag der Adelshofener Feuerwehr nur durch einen nächtlichen Einbruch in die Dreschhalle, in der die Feierlichkeiten stattgefunden haben. Gestohlen wurden mehrere Getränkekisten und Besteck; in der Halle haben die Einbrecher ein Chaos hinterlassen. Sie füllten Friteusen mit Öl, bereiteten sich Pommes frites zu und verzehrten Getränke.
Bild: Abteilungskommandant Thomas Weickum erklärt seinem Stellvertreter Roger Sitzler das neue Fahrzeug. (Foto: Nicole Theuer)