Mit sieben Fahrzeugen und 65 Einsatzkräften probte die Schwaigerner Feuerwehr den Ernstfall. Bei der Fa. Walter Söhner wurde das Zusammenspiel der Abteilungen auf den Prüfstand gestellt.
Am Mittwochabend herrschte kurz vor 19 Uhr noch trügerische Stille im Schwaigerner Industriegebiet, ein kalter Wind zieht durch die Daimlerstraße. Nur drei Personen, die beiden Feuerwehrmänner Jürgen Kachel und Timo Decker, sowie Kurt Schmalzhaf von der Fa. Söhner, huschen um das Gebäude und überprüfen ein letztes Mal die getroffenen Vorbereitungen für die unangekündigte Übung.
Um 19.01 Uhr ist es dann vorbei mit der Abendruhe für die Wehrmänner. Lautes Sirenengeheul in Schwaigern, Massenbach, Stetten und Niederhofen ruft die Wehrmänner zum simulierten Ernstfall. Gerade einmal eine Minute nach dem Alarm nimmt Timo Decker am Funkgerät des Einsatzleitfahrzeuges die erste Rückmeldung der Abteilung Schwaigern entgegen, bevor wenig später das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20/16 mit Blaulicht und Martinshorn in die Daimlerstraße einbiegt. Als letztes trifft die Abteilung Niederhofen um 19.17 Uhr am Übungsort ein. Die Wehrmänner des kleinsten Teilortes haben aber auch den weitesten Anfahrtsweg.
Zu diesem Zeitpunkt wird von Daniel Wischmann und Urs Reiner gerade ein Mitarbeiter mit Hilfe der Steckleiter aus dem Obergeschoss gerettet, der noch kurz zuvor völlig panisch auf dem Fenstersimsen des Gebäudes stand. Gerüchte von 2 bis 5 vermissten Personen kursieren im Raum und sorgen zusätzlich für Verwirrung. Um 19.31 wird eine zweite Person von den Atemschutzgeräteträgern Thomas Knurr und Steffen Heiche aus dem völlig verrauchtem Gebäude gebracht.
Die Teilortwehren aus Massenbach, Stetten und Niederhofen durchsuchen derweil akribisch das verwinkelte Gebäude des Betriebs, können aber keine vermissten Personen mehr auffinden. Um 20.18 Uhr ist dann der Blaulicht-Spuk wieder vorbei.
Bei der anschließenden Manöverkritik in der vorgewärmten Kantine findet der stellvertretende Gesamtkommandant Jürgen Kachel lobende, aber auch kritische Worte für seine Männer. Bürgermeister Hauser dankte dem Betrieb für die Ermöglichung der Übung, aber vor allem dafür, dass die Firma immer wieder Mitarbeiter für Feuerwehreinsätze problemlos freistellt. Dies sei vor allem in Zeiten der Krise nicht mehr selbstverständlich. Kurt Schmalzhaf, bei der Fa. Walter Söhner für die Haustechnik verantwortlich, zeigte sich zufrieden mit der Übung. So ist es ihm wichtig dass die Feuerwehr gute Kenntnisse in dem Gebäude erlangt um im Einsatzfall effektiv und zielgerichtet handeln zu können. Er betonte und dankte aber auch der immer guten Zusammenarbeit zwischen Firma und Feuerwehr und hofft dass das gute Verhältnis auch zukünftig weiter Bestand hat.