Was ist das Schlimmste, was einem Feuerwehrmann passieren kann? Ganz einfach: Es will und will nicht brennen. Oder?
Vor der Aufführung des Stückes „Tatü Tata - ein Tag aus dem Leben eines Feuerwehrmanns“ im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Schwaigern sitzen die jungen Zuschauer ungeduldig auf ihren Stühlen. „Wann geht es endlich los?“, rufen einige von ihnen in die Frizhalle hinein. Da ertönen schon laut die Sirenen. Thomas Hänsel alias Theo der Feuerwehrmann spurtet auf die Bühne und macht sich bereit für den Einsatz. Aber die Entwarnung folgt prompt: Es war nur eine Übung.
Theo hat eigentlich Arbeit genug: Ein kleiner Junge bricht ins Eis ein, ein Keller läuft voll Wasser, Bäume liegen auf der Straße. Doch eines fehlt ihm zu seinem Glück: ein richtiges Feuer. „Es müsste ja nicht mal ein ganzer Wald sein, ein Weihnachtsbaum würde mir schon genügen“, klagt er.
Puppenspieler Hänsel ist immer in Aktion, mal stellt er selbst den Feuerwehrmann dar, meistens haucht er den Handpuppen in seiner Spielbude Leben ein. Neben Theo tritt in einigen Szenen auch das offizielle Feuerwehrmaskottchen „Funki“ auf. Witzig und lehrreich zugleich klärt der Bär die Kinder darüber auf, wie Brände entstehen und wie sie in solchen Fällen reagieren müssen.
Die Zuschauer werden mit ins Geschehen eingebunden. „Was war heute nochmal für ein Tag?“, fragt Theo immer wieder das Publikum. „Dein Geburtstag!“, schallt es aus knapp 50 Kehlen zurück.
Doch der Feuerwehrmann kommt vor lauter Arbeit nicht dazu, seine Torte zu genießen. Als er es nach einem Einsatz endlich schafft, die Kerzen anzuzünden, wird er schon wieder abberufen. Unglücklicherweise vergisst er, sie auszupusten und so kommt es ungewollt zum ersten richtigen Brand. Theo kann die Flammen aber schnell unter Kontrolle bringen. Er kommt schließlich zur Einsicht, dass es doch Vorteile hat, wenn es nicht brennt.
Nach der Aufführung gibt es tosenden Applaus für Thomas Hänsel, der den Zuschauern noch einen Einblick in seine Puppenbude gewährt. Organisator Uwe Schlund von der Feuerwehr Schwaigern ist mit der Veranstaltung zufrieden: „Es sind sogar mehr Kinder gekommen, als angemeldet waren.“
Thomas Hänsel hat das Stück mit der Branddirektion Karlsruhe entwickelt. Dass es die Kinder nicht nur unterhält, sondern auch bildet, zeigt die Aussage der Geschwister Kathrin und Judith. Sie wissen nun genau, was im Brandfall zu tun ist: „112 wählen, sagen was und wo es brennt und den Namen nennen.“