Ein Feuer im Keller des Heilbronner Kohlekraftwerks hat Block 7 gestern für die kommenden Wochen lahm gelegt. Die genaue Brandursache ist noch unklar, der Sachschaden laut Polizei und Kraftwerkssprecherin bislang \"noch nicht zu beziffern\".
Um 5.55 Uhr schlagen ein EnBW-Wachmann und die Feuermeldeanlage fast zeitgleich Alarm: Im Untergeschoss des Kesselhauses, fünfeinhalb Meter unter der Erde, ist ein Brand ausgebrochen. Durch ein Leck in einer Hydraulikölleitung in der Kohlenmahlanlage sind im Lauf der Nacht rund 500 Liter Öl in die Kellerräume geflossen. Warum sich das Öl entzündet hat, weiß man noch nicht. Mit Atemschutzgeräten und Wärmebildkamera arbeitet sich die 58 Mann stark angerückte Heilbronner Feuerwehr unterstützt von der Werksfeuerwehr zum Feuer vor.
Der Rauch ist dick, man sieht nicht viel. Der Brand ist bald unter Kontrolle, aber die Hitze hat zahlreiche Kabel schmelzen lassen und so einen längeren Produktionsausfall im Block 7 erzeugt. Die Feuerwehr ist noch bis 14 Uhr vor Ort, um glühenden, zusammengeklumpten Kohlenstaub zu beseitigen.
Die Spekulationen über die Schadenshöhe variierten gestern zwischen \"um die 100 000 Euro\" und \"siebenstellige Summe\". Wann Block 7 wieder ans Netz gehen kann, darüber konnte der Heilbronner Kraftwerksleiter Rolf Seeger gestern Nachmittag noch \"keine definitive Aussage\" machen: \"Das wird bestimmt ein paar Wochen dauern.\" Die beiden anderen aktiven Kraftwerksblöcke 5 und 6 würden \"bestimmt einen Teil der ausfallenden Last übernehmen\", seien aber von der Größe her \"nicht in der Lage, alles zu ersetzen\". Wie groß konkret die Strommengen sind, die in den kommenden Wochen im Block 7 nicht produziert werden können, darüber hält man sich von Kraftwerksseite bedeckt.
Die produzierten Strommengen variieren von Tag zu Tag, die Kraftwerks-Einsatzplanung erfolgt über die Gesellschaft für Stromhandel in Karlsruhe. Auf diesem Weg wird auch Ersatz für die wegfallenden Strommengen besorgt. Eggstein: \"Die Gesellschaft setzt andere Kraftwerke aus unserem Kraftwerkspark ein oder beschafft gegebenenfalls am Markt Strom.\" Auf den Kohletransport per Gütermotorschiff soll der mehrwöchige Ausfall laut Kraftwerke-Sprecherin keinen Einfluss haben: \"Wir haben vor Ort genug Kapazität: Die Kohle, die nach Heilbronn unterwegs ist, wird ganz normal abgeladen und eingelagert.\"
Siehe auch Einsatzbericht der Feuerwehr Heilbronn
Fotos: In der Kohlenmahlanlage: Einsatz mit Atemschutz. (Fotos: Feuerwehr)Fünfeinhalb Meter unter der Erde brach gestern Morgen das Feuer im Heilbronner Kraftwerk aus. Warum, weiß man noch nicht.Die Heilbronner Feuerwehr war mit 58 Mann am Brandort und wurde von der EnBW-Betriebsfeuerwehr unterstützt.