125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kirchhausen. Dieses Jubiläum wurde am Wochenende mit einem Fest rund um das Feuerwehrmagazin gefeiert. Die Kirchhausener Bevölkerung honorierte den verantwortungsvollen Dienst ihrer Wehr für die Allgemeinheit durch einen guten Besuch.
Zeitreise in die Vergangenheit. Man schreibt das Jahr 1886. Es ist ein heißer Tag in Kirchhausen. Die Menschen gehen ihrer Arbeit nach, als plötzlich das Signal „Einsatz zum Brandlöschen“ ertönt. Steffen Pommerening, stellvertretender Abteilungsleiter der Floriansjünger, radelt auf einem altehrwürdigen NSU-Fahrrad durch den Ort und alarmiert mit seinem Signalhorn die Bürger. Lichterloh steht ein Holzschuppen in Flammen.
Es dauert nur wenige Minuten, bis der von zwei Pferden gezogene neue Spritzenwagen (mit zwei Wasseranschlüssen!) und die Wehrmänner mit ihren goldenen Helmen an der Einsatzstelle sind. Dann geht es Schlag auf Schlag: „Auf geht's! Wasser“, erschallt der Ruf von Kommandant Alexander Czok und fünf Mann pumpen nach Kräften. Und die Bürger schleppen Wassereimer um Wassereimer heran. Solange, bis der Brand gelöscht ist.
Mit dieser historischen Feuerwehrübung eröffnete die Freiwillige Feuerwehr am Samstagnachmittag ihr zweitägiges Jubiläumsfest, das am Abend mit einer 80er/90er-Party mit DJ Gerry einen weiteren Höhepunkt hatte. Zünftig weiter gefeiert wurde gestern mit einem Platzkonzert des Musikvereins Kirchhausen, einer Löschübung der Feuerwehr-Jugend und einem Probeeinsatz der Aktiven. Ihren hohen Ausbildungsstand demonstrierten die Kirchhausener Wehrmänner zudem bei einer Schauübung, bei der Menschen aus einem Pkw herausgeschnitten wurden. Mit dabei war auch die DRK-Schnelleinsatzgruppe Frankenbach/Biberach/Kirchhausen.
Dass die Kirchhausener Wehr nicht nur bei Übungen, sondern auch im Ernstfall auf Zack ist, bewiesen die Männer beim schweren Unfall auf der A 6 bei Bad Rappenau am frühen Samstagmorgen. Neben den Rettungsdiensten waren sie als erste Feuerwehr vor Ort.
Anerkennende Worte für die Freiwillige Feuerwehr Kirchhausen fand Kommandant Eberhard Joachim: „Engagierte und motivierte Kameraden sind hier am Werk, um Mitbürgern in Situationen der Not zu helfen und die von der Gemeinschaft geschaffenen Werte zu schützen“, schreibt er in seinem Vorwort zur Jubiläumsbroschüre. Und der für die Feuerwehr zuständige Dezernent Artur Kübler betonte: „Ich bin überzeugt, dass dieser gute Geist der freiwilligen Nächstenhilfe durch dieses Jubiläum eine Stärkung für die nächsten Jahrzehnte erfährt.“