Halb Eppingen, so scheint es, ist auf den Beinen, wenn die Wilhelmstraße abgesperrt wird, und die Feuerwehr ruft. Mit einem Festakt wurden am Samstag Erweiterung und Umbau des Gerätehauses in der Innenstadt gefeiert. Höhepunkt des Wochenendes, das ganze Familien und Kameraden von befreundeten Wehren mit einem badischen Abend und einem abwechslungsreichen und informativen Programm ansprach, war am Sonntag die Einweihung der neuen Drehleiter durch den baden-württembergischen Innenminister Reinhold Gall.
Zuschuss Mit Gall hatte die Eppinger Feuerwehr einen Experten aus den eigenen Reihen zu Gast. Die neue Drehleiter nannte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn mit das Beste, was auf dem Weltmarkt der Rettungsfahrzeuge angeboten wird. Modernste Technik werde hier eingesetzt zur Brandbekämpfung, Ausleuchtung von Einsatzstellen, zur Menschenrettung. Deshalb unterstütze das Land die Anschaffung gern mit einem Zuschuss von 244.000 Euro. 160.000 Euro bezahlt der Landkreis, 145.000 Euro die Stadt Eppingen.
Das Geld ist angelegt in ein unverzichtbares Instrument der Lebensrettung, erklärte Oberbürgermeister Klaus Holaschke. Schon am Samstag zeigte der OB sich stolz auf die Feuerwehrleute. Bei der offiziellen Einweihung des umgebauten und um das ehemalige Jugendzentrum im hinteren Bereich der Fahrzeughalle erweiterte Gerätehaus betonte nicht nur er, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Gemeinderat und Feuerwehr in Eppingen funktioniere. Schwerpunkt von Holaschkes Rede aber war der Dank für die ehrenamtlich geleistete Arbeit am Bau. 6500 Stunden haben die Eppinger Feuerwehrleute in den zurückliegenden eineinhalb Jahren in die Modernisierung ihres Gerätehauses gesteckt. Das entspricht einem Geldwert von 100.000 Euro. 145.000 Euro schoss die Stadt zu. Sach- und Geldspenden in Höhe von über 31.000 Euro kamen von verschiedenen Handwerkerfirmen und zwei Banken. Hier wurde ein Wert geschaffen der über einer Viertelmillionen liegt. Nachhaltig und zum Wohl unserer Bevölkerung, sagte Holschke, und dankte vor allem Stadtkommandant Martin Kuhmann, der sich für den Bau stark gemacht hatte, und Feuerwehrmann Martin Kemmler, der für die Planung verantwortlich war.
Von ihm stammt auch die Idee mit den beiden Rutschstangen runter in die Fahrzeughalle: Das ist einzigartig in Deutschland, meinte der Ladenbauer beim Rundgang und fügte an: bisher. Ab sofort kommen die Feuerwehrleute durch die Hintertür in die Umkleideräume, wo Uniformen und Helme liegen. Sie ziehen sich an und sitzen wenige Minuten später bereit zum Ausrücken in den Fahrzeugen.
Anerkennung Zusätzliche 115 Quadratmeter Fläche sind entstanden, Sanitäranlagen und Umkleideräume wurden modernisiert, in einem Standard, der der größten Feuerwehr im Kreis würdig ist, so Holaschke. Martin Kuhmann sieht die beiden großen Ereignisse und die Resonanz der Bevölkerung auf das Fest als Anerkennung für die Wehr. Die feiert in diesem Jahr außerdem ihr 165-jähriges Bestehen.
Bilder: Impressionen vom Festwochenende. (Fotos: Tobias Schleusener, Feuerwehr Eppingen)