Übungsannahme bei der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Schwaigern war eine Explosion im Schützenhaus im Stadtteil Stetten a.H. Dazu war es im Keller des Gebäudes beim hantieren mit Schwarzpulver gekommen. Dadurch wurde auch der Fluchweg für eine Gruppe aus der Kegelbahn unpassierbar. Der stellvertretene Feuerwerkkommandant Michael Wagenplast hatte aber noch eine weitere Hürde in die Übung eingebaut. Auf dem Gelände der benachten Stettener Kelter erschraken Arbeiter durch den Explosionsknall so heftig, dass ein landwirtschaftlicher Anhänger, den sie gerade bewegten, ins Rollen geriet und gegen eine Pflug stieß. Dieser stürzte um, wodurch zwei daneben stehende Kollegen darunter eingeklemmt wurden.
Nachdem die Leitstelle Alarm für alle Schwaigerner Abteilungswehren ausgelöst hatte, dauerte es nur wenige Minuten, bis das Löschfahrzeug der Abteilung Stetten a.H. an der Unglücksstelle eintraf. Nach der Erkundung galt es, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen. Unterstützung kam durch das nur kurze Zeit später eintreffende Niederhofener Löschfahrzeug. Erste Löschmaßnahmen wurden eingeleitet und parallel die Rettung der Personen aus der Kegelbahn über einen Lüftungsschacht vorbereitet. Weitere Unterstützung kam dann auch noch mit dem Löschfahrzeug und dem Schlauchwagen der Abteilung Schwaigern. Zur Gewährleistung einer sicheren Wasserversorgung wurde mit dem Schlauchwagen eine rund 500 Meter lange Leitung zum Leinbach verlegt. Von dort pumpte die große Feuerlöschpumpe das Wasser an die Einsatzstelle. Trupps unter Atemschutz gingen zur Brandbekämpfung in das Gebäude, weitere Trupps starteten die Rettung der Personen aus der Kegelbahn. Nach der Rettung wurden diese von den Schulsanitätern der Leintalschule, unter den Augen der erfahrenen Sanitätern des DRK Ortsverein Schwaigern, rettungsdienstlich versorgt.
Die Unfallstelle bei der Kelter übernahm das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Abteilung Schwaigern sowie das ebenfalls für technische Hilfeleistung ausgestatte Löschfahrzeug der Abteilung Massenbach. Mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten wurde der umgestürzte Pflug vorsichtig angehoben, um die beiden eingeklemmte Personen zur retten. Auf Grund der sehr instabilen Situation musste dabei äußerst vorsichtig gearbeitet und ständig auch gesichert werden. Auch hier wurden die beiden Verletzten nach der Rettung von den Schulsanitätern versorgt.
Kommandant Jürgen Kachel und Bürgermeisterin Rotermund zeigten sich mit dem Übungsablauf zufrieden. Die Übung hat wertvolle Aufschlüsse über die Arbeit an solch einer kniffligen Einsatzsituation ergeben. Diese gilt es aufzuarbeiten und in die Praxis umzusetzen. Für die Schulsanitäter war es eine wertvolle Erfahrung, sich in einer solchen Schadenslage bewähren zu müssen, was aber mit Bravour gelang.