Ein gutes Jahr alt ist das Feuerwehrmagazin in der Lindenstraße jetzt. Ein Grund für die Freiwillige Feuerwehr Güglingen, die Bevölkerung erneut zu einem Tag der offenen Tür mit Köstlichkeiten aus Küche und Kühlschrank einzuladen. Dieser wurde am Sonntag „heiß“ gefeiert.
Heiß deshalb, weil die Sonne für eine hohe Grundtemperatur sorgte, heiß aber auch, weil die Feuerwehrleute noch eins drauf legten. Sie simulierten nicht nur einen Fettbrand und einen Magnesiumbrand, sie ließen auch eine Spraydose im Feuer liegen. Die explodierte dann - wumm! - in einem kräftigen Feuerball. Und als die Feuerwehrleute die beiden Brände mit Wasser angingen, gingen die Stichflammen erst recht hoch. Folgerichtig mahnte ein Sprecher die Beobachter: Nie eine vermeintlich leere Spraydose ins Feuer werfen, Fett nur mit einer Decke löschen und Metallbrände nie mit Wasser angehen.
Vielfältige Informationen Ergänzende Informationen gab es für die Besucher am Stand des DRK-Ortsvereins Brackenheim und bei Notarzt Dr. Wolfgang Balz, beim Unfallopfer-Hilfswerk und auch im Brandschutz-Anhänger der Jugendfeuerwehren im Kreis Heilbronn.
Gezeigt wurde den Besuchern die „patientengerechte Unfallrettung“. Das einsatztaktische Vorgehen in Zusammenspiel mit dem Notarzt läuft nach einem erprobten Schema ab: Stabilisierung des Fahrzeugs, Erstöffnung, Versorgungsöffnung und schließlich Rettungsöffnung. „Es ist uns ein Anliegen, die Bevölkerung über unsere vielseitige Arbeit aufzuklären“, sagte Feuerwehrkommandant Manfred Rapp. „Durch den stillen Alarm werden wir ab und zu vergessen. Wir wollen zeigen, wer steht dahinter, was wird da gemacht.“
Gerne führte Rapp die Besucher auch durch das neue Feuerwehrmagazin. „Das hat sich auf jeden Fall voll bewährt“, kam er dabei immer wieder ins Schwärmen.
Verglichen mit dem alten Feuerwehrhaus in der Maulbronner Straße hat das neue Domizil viele Vorteile: Es gibt genügend Parkplätze für die Feuerwehrleute, die in den Einsatz stürmen, ihre Zugangswege sind geordnet, die Umkleiden für Männer und Frauen, für weibliche und männliche Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit anschließenden Duschen und WCs sauber gegliedert. Die Türen öffnen sich im Alarmfall, die Fahrzeuge können mit genügend Platz geparkt und gestartet werden, ihre Verfügbarkeit wird zentral per Ampelschaltung angezeigt.
Motivationsschub „Aber auch die Unterrichtsräume für die aktive Wehr, die derzeit 46 Aktive umfasst, und für die Jugendfeuerwehr, die allein im letzten Jahr um sieben auf 28 Personen angewachsen ist, sind gut“, so Rapps Urteil. Er ist überzeugt, dass das neue Feuerwehrmagazin einen Motivationsschub ausgelöst hat. „Bei den Eltern kommt an, dass hier was geleistet wird“, freute er sich.
Präsent waren die Mitglieder der Güglinger Jugendfeuerwehr an diesem Tag unter anderem beim „Spritzenhäuschen“. Auf das kleine Modell durften alle kleinen Besucher probeweise mal spritzen. Viele nutzten die Gelegenheit, um ihre Nachbarn mal kräftig zu duschen, was angesichts der Temperaturen aber eher für viel Spaß sorgte.
Kuschelige Teddys Spaß hatten die jungen Besucher auch mit kuscheligen Teddybären. Denn der Freundeskreis Teddybär e.V. war auch mit einem Stand vertreten. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Einsatzfahrzeuge mit Teddybären auszustatten. „Wir freuen uns, dass wir heute der Güglinger Wehr zehn Teddys überreichen können“, sagte Marita Klenk, die Vorsitzende. Diese Teddys werden verletzte Kinder trösten, versicherte Manfred Rapp.
Bild: Eindrucksvolle Demonstration vor dem Güglinger Feuerwehrmagazin: Die Spraydose entlädt sich in einem großen Feuerpilz (Foto: Birgit Riecker)