Für Weinsberg ist das Ergebnis überraschend: Der bestehende Standort der Freiwilligen Feuerwehr soll saniert und erweitert werden. Das empfiehlt Branddirektor Dr. Roland Demke. Und wie lautet die Erkenntnis aus dem von ihm erstellten Feuerwehrbedarfsplan für den Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Raum Weinsberg in Bezug auf Ellhofen und Lehrensteinsfeld? Sie bauen gemeinsam ein Feuerwehrhaus an der Querspange. Kein neuer Gedanke, aber in Ellhofen äußerst umstritten. Jetzt untermauert ein anerkannter, unabhängiger Experte diese Lösung mit Fakten. Rund 150 Gemeinderäte, Feuerwehrleute und Bürger aus dem GVV-Gebiet verfolgten am Donnerstagabend in der Weinsberger Hildthalle eine Stunde lang die Analyse des Leiters der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg. Sie dient nun als Basis für die Diskussion in den Gremien. Nur in Eberstadt besteht kein Handlungsbedarf.
Fragen
Sind gemeinsame Standorte möglich und welche Formen der interkommunalen Zusammenarbeit im GVV? Das waren mit die wichtigsten Fragen, denen sich Demke in seiner akribischen Arbeit in den vergangenen Monaten widmete. Zuerst erhob er den Ist-Zustand, um zu bewerten, "was geht und was nicht", wie es Weinsbergs Bürgermeister Stefan Thoma ausdrückte.
Der Status Quo bietet keinen Grund zur Besorgnis, was Einsatzfähigkeit, Ausstattung oder Ausbildungsstand im GVV in der Summe betrifft. Der Handlungsbedarf bei den Gebäuden ist bekannt: In Weinsberg, Ellhofen und Lehrensteinsfeld entsprechen die Feuerwehrhäuser nicht mehr den heutigen (Sicherheits-)Anforderungen.
"Die große Lösung kommt nicht in Frage", das wurde dem Weinsberger Gesamtkommandanten Lajosch Miklosch klar. Ein gemeinsamer Standort von Weinsberg mit Grantschen, Ellhofen und Lehrensteinsfeld hätte mit Blick auf die Mannschaftsstärke einen "gewissen Charme". Aber eine Ansiedlung etwa bei Mc Donald"s oder im gemeinsamen Gewerbegebiet Weinsberg/Ellhofen scheitert daran, dass er teils nur schwer zu erreichen wäre mit zu langen Anfahrtszeiten.
Demkes erste Wahl lautet deshalb: Weinsberg saniert das bisherige Domizil in der Leiblingstraße, weil dort schon sieben Stellplätze vorhanden sind. Durch den Abriss eines Wohnhauses und des Stadtwerketrakts sowie den DRK-Umzug 2014 gäbe es Platz für die Neubauten - Garagen- und Lagertrakt für sechs weitere Einsatzfahrzeuge, Parkplätze, Jugendabteilung und Umkleidebereich. Das spart Kosten. 6,5 Millionen Euro hat der Branddirektor grob ausgerechnet
Kosten
Rund 500 000 Euro billiger wäre es für Ellhofen und Lehrensteinsfeld, wenn sie ein Feuerwehrhaus mit drei Stellplätzen - für Demke ausreichend - bauten (1,5 Millionen Euro, ohne Grundstücks- und Erschließungskosten). Wenn sich dies politisch nicht umsetzen lässt, errichtet jeder ein eigenes Magazin mit zwei Stellplätzen. Wobei Demke für Ellhofen ein Areal jenseits der B 39 ausschließt wegen der Anfahrt.
Bild 1: Branddirektor Roland Demke hält das Weinsberger Feuerwehrdomizil in der Leiblingstraße nach Sanierung und Erweiterung für zukunftsfähig. (Foto: Mugler)
Bild 2: Eng geht es im Magazin im Rathaus in Lehrensteinfeld zu, wie Bürgermeister Björn Steinbach zeigt. Es entspricht nicht mehr den Anforderungen. (Foto: Berger)
Bild 3: Das ist die spannende Frage: Wo werden die Ellhofener Einsatzkräfte, die derzeit im Rathaus untergebracht sind, zukünftig beheimatet sein? (Foto: Kinzinger)