So oder ähnlich, könnten die Schlagzeilen lauten, die wir einen Tag nach einem Brand in einem Altersheim lesen könnten.
Was war passiert: In einem Zimmer im ersten Obergeschoß war eine unbeaufsichtigte Heizdecke in einem Bett in Brand geraten, wird der Brandermittler später bekanntgeben.
Die Flammen haben schnell das ganze Zimmer in Beschlag genommen, glücklicherweise befand sich der Bewohner zu diesem Zeitpunkt im Gemeinschaftsraum im zweiten OG. Schnell war der komplette 1 Stock verraucht, eine Rettung übers Treppenhaus unmöglich!
Als das Pflegepersonal den Brand bemerkt, beginnt es sofort damit, die im zweiten OG befindlichen Personen zu beruhigen und die Zimmer der in einer Notlage befindlichen Person für die Feuerwehr gut sichtbar mit weißen Leintüchern an den Fenstern zu kennzeichnen. Unter Ihnen quäckt die Brandmeldeanlage, die alten Leute werden Nervös, vielen schießen wirre Gedanken durch den Kopf, Was passiert hier?, Hoffentlich finden sie mich schnell!, Warum hilft mir keiner!.
Endlich hören Sie die Sirenen und sehen das Blaulicht, die so sehnsüchtig erwartete Hilfe trifft ein. Die Bewohner springen an Ihre Fenster und sehen wie der Einsatzleiter der Feuerwehr seine Erkundung macht und dann endlich, gibt er den Befehl: Fenster im zweiten OG mit 4teiliger Steckleiter und Schiebleiter anleitern, Drehleiter über Wintergarten in Stellung bringen. Trupps zur Menschenrettung vor. Die Feuerwehrleute springen zu Ihren Fahrzeugen und bringen die Leitern in Stellung, dann ist es soweit, der erste Feuerwehrmann kommt die Leiter herauf. Er hat beruhigend auf mich eingesprochen und mir alles erklärt, wird der gerettete Bewohner später den Reportern der Presse sagen. Dann ist es soweit, nachdem auch der zweite Feuerwehrmann auf die Leiter gestiegen ist und der Bewohner mit einem Brustbund Rettungsknoten gesichert wurde, beginnt er unter Hilfestellung über die Fensterbrüstung zu steigen, die ersten Schritte sind noch zögerlich, nahezu ängstlich. Irgendwann so nach dem 3. oder 4. Schritt habe ich aber gemerkt, die bringen mich sicher runter, hört man Ihn zu seinem herbeigeeilten Sohn sagen. Überglücklich, schließt er seinen geretteten Vater in die Arme und freut sich, das trotz allem alles so gut verlaufen ist.
Unterdessen kämpfen sich im Gebäude Feuerwehrmänner unter Atemschutz zur Brandstelle vor. Es ist kein einfacher Job, den diese Jungs leisten, sie sehen nur Rauch und hinter jeder Türe die sie öffnen, könnten Sie die Flammen erwarten, die unbarmherzig sind, wenn Sie wieder Luft zum Atmen bekommen. Plötzlich schallt es Mayday, Mayday, Mayday aus dem 2m Funkgerät des Gruppenführes eines der Löschfahrzeuge. Später erfahren wir vom Einsatzleiter, das ist ein Hilferuf aus dem Gebäude. Ein Feuerwehrmann hat sich beim Kampf gegen die Flammen verletzt und lag bewusstlos im ersten OG, sein Truppmann sitzt Fassungslos daneben und freut sich, als er den zur Hilfe kommenden Rettungstrupp wahrnimmt. Gemeinsam retten Sie Ihren verunglückten Kameraden und leisten erste Hilfe mit Beatmungsbeutel, Herzdruckmassage und Frühdefibrilator. Dann kommt der Notarzt, plötzlich wird es ganz still, dann bricht die Ruhe mit einem Atemzug des Kameraden, zum Glück, wir haben ihn wieder. Zur Beobachtung wird er wohl noch zwei Tage in der Klinik bleiben müssen, aber das ist zu Verschmerzen. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und das Feuer wurde auch noch gelöscht.
Am nächsten Tag lesen wir dann in der Presse:Gestern Abend ereignete sich ein Brand in einem Altenheim in Bad Friedrichshall- Jagstfeld. Zwei Zimmer brannten komplett aus, bis auf einen leicht verletzten Feuerwehrmann und einen hohen Sachschaden, verlief der Einsatz glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle. Das beherzte Verhalten des Pflegepersonals sowie die umsichte Arbeit der Rettungsdienste konnte glücklicherweise schlimmeres VerhindernUnser geretteter Bewohner und sein Sohn sitzen über der Zeitung und sagen, zum Glück können wir heute gemeinsam hier sein, Danke an alle die uns geholfen haben!
Zum Glück war das alles nur eine Übung in der wir das Zusammenspiel mit unseren beiden Außenabteilungen proben konnten. Als Übungsobjekt wählten wir bewusst das momentan leer stehende Gebäude eines örtlichen Altenheimes, welches demnächst abgerissen werden soll. Solche Objekte bieten sich für groß angelegte Übungen bestens an. Um weiterhin unseren Einwohnern eine zuverlässige und schnelle Hilfe gewähren zu können sind solche Übungsabende notwendig, bei Interesse, kommen Sie ruhig zum Zuschauen vorbei, wir freuen uns.
Mein Dank gilt allen die am Gelingen der Übung einen so großen Anteil hatten und uns unterstützt haben.