Weder Rauch noch Feuer waren zu sehen und trotzdem: Das ehemalige Pfarrhaus in der Weilerer Ortsmitte "brannte" und im Dachgeschoss waren noch Menschen eingeschlossen, die auf Rettung warteten.
"Wohnhausbrand in Weiler, Lindenstraße 2" hieß der Einsatzbefehl für die Hauptübung der Pfaffenhofener Feuerwehr.
Nach einer Schauübung im letzten Jahr sollte diesmal die gemeinsame Übung der beiden Abteilungen wieder möglichst "echt" durchgeführt werden, erklärte Einsatzleiter und Kommandant Gerhard Stuber. Und vor allem sollte auch der Einsatz der Brackenheimer Drehleiter geübt werden.
Nur Stuber selbst, sein Stellvertreter und der Weilerer Abteilungskommandant wussten vorher Bescheid über Übungsbeginn und das Szenario. Die Mannschaften selbst wurden vom Alarm überrascht.
Ausgangssituation: Im ehemaligen Pfarrhaus sei ein Brand ausgebrochen, im Dachgeschoss Personen eingeschlossen, denen der Fluchtweg wegen starker Rauchentwicklung versperrt sei. Eine Rettung war also nur mit der Drehleiter möglich.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Übungsablauf. 14 Mann stark war die Weilerer Feuerwehr mit ihrem TSF-Fahrzeug als erste am "Brandobjekt ". Abteilungskommandant Roland Kux schickte zunächst einen Trupp Atemschutzgeräteträger zu den Eingeschlossenen.
Die anderen pumpten derweil aus dem unterirdischen Brunnen unter dem Lindenplatz Löschwasser. Nur drei Minuten später trafen 21 Feuerwehrmänner und eine -frau mit drei Fahrzeugen aus Pfaffenhofen ein.
Jetzt galt es vor allem, das Feuer zu bekämpfen und die ringsum dicht angebauten Gebäude zu schützen. Dazu wurde eine Pumpe an die rund 200 Meter entfernte Zaber befördert und von dort eine dicke B-Schlauchleitung über die Ortsdurchfahrtsstraße an die Rückseite des "Brandobjekts" verlegt.
Die Einweisung für die Brackenheimer Drehleiter übernahm der stellvertretende Kommandant Matthias Fried. Und der stellte die Drehleiterbesatzung vor ein noch größeres Problem als die enge Zufahrt in den Nachbarhof ohnehin schon war: Eine verletzte Person sollte mit der Trage aus dem Dachzimmer geholt werden.
Das Fenster war aber für die Trage zu schmal. Im Ernstfall hätte man entweder die Person auf der Trage festgezurrt und sie dann "hochkant " durchs Fenster auf die Leiter gehievt oder den Balken zwischen den beiden Fenstern herausgesägt, erklärte der Einsatzleiter.
"Eine gut gelungene Übung", lobte hinterher Bürgermeister Dieter Böhringer die Einsatzkräfte.