Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung, vorbeugender Gefahrenschutz sind unter anderem Aufgaben der Feuerwehr. Um diese zu erledigen, braucht sie die nötige Ausstattung und vor allem ausreichend Personal. Genau da hakt es aber bei der Freiwilligen Feuerwehr Ilsfeld. Zu dieser Auffassung ist der Sachverständige für Brandschutz und Feuerwehrwesen Hans-Wilhelm Hansmann von SBF gelangt. Die Gemeindeverwaltung hatte die Firma mit der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans beauftragt. Seine Ergebnisse präsentierte der Fachmann jetzt in der Gemeinderatssitzung.
Zehn Minuten Allen Untersuchungen legte Hansmann die Ausrückordnung zugrunde. Sie besagt, dass der erste Rettungstrupp innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort sein muss.
Vor allem bei der Tagesalarmstärke gebe es ein Problem mit der Besetzung, so Hansmann. In Ilsfeld stehen tagsüber 13 Einsatzkräfte bereit, in Schozach sind es vier, in der Abteilung Auenstein-Helfenberg sechs. Laut Hansmann zu wenig, wenn man bedenkt, dass ein Löschgruppenfahrzeug mit neun Mann besetzt werden müsse. "Die Sicherheit ist nicht gegeben", betont der Sachverständige.
Er ruft Verwaltung und Feuerwehr dringlichst dazu auf, Personal zu werben, bei Frauen und Migranten anzufragen oder Leute aus dem öffentlichen Dienst zu akquirieren. Gern auch mit ungewöhnlichen Methoden. "Da ist Kreativität gefordert." Die Ausbildung der Feuerwehrleute in Ilsfeld bewertet der Experte als sehr gut.
Nicht erforderlich ist laut Hansmann der Feuerwehr-Standort in Wüstenhausen. Er empfiehlt der Gemeinde, diese Abteilung aufzulösen und die Wüstenhausener Einsatzkräfte sowie die Ausstattung in Ilsfeld zu integrieren. "Die Feuerwehr kostet Geld", verweist Hansmann auf wirtschaftliche Aspekte wie Fahrzeuganschaffung und Unterhaltung. Insofern sollte seiner Meinung nach kritisch hinterfragt werden, ob alle Standorte gebraucht werden, um eine Eintreffzeit von zehn Minuten zu gewährleisten. Hansmann verweist auf die Zusammenlegung der Abteilungen Auenstein und Helfenberg, die sich seiner Meinung nach bewährt hätte.
Fahrzeugausstattung Auch beim Thema Fahrzeuge müsse die Gemeinde bald handeln, meinte Hansmann. Der Gemeinderat ermächtigte in der Sitzung die Verwaltung dazu, die erforderlichen Neuanschaffungen zu planen und entsprechend in die Haushalts- und Finanzplanung aufzunehmen. Vorgeschlagen sind die Neuanschaffung eines Gerätewagens Logistik sowie die Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeugs und eines Einsatzleitfahrzeugs. Was letztlich gekauft wird, entscheidet der Gemeinderat zu gegebener Zeit.
Bild: Die Ausbildung der Feuerwehrleute bewertet der Fachmann als sehr gut. Ein Manko gibt es: Der Mangel an Personal. (Foto: Nelli Nickel)