Mit einem Spatenstich hat die Stadt Neudenau ein weiteres Kapitel der Stadtsanierung aufgeschlagen. Für rund 1,2 Millionen Euro entstehen direkt hinter dem Feuerwehrgerätehaus und damit an der altstadtnahen Peripherie öffentliche Parkplätze und eine moderne Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses.
Von Kleingärten war das Areal, das sich vom Gerätehaus der Feuerwehr zur Jagst hinunter absenkt, seither geprägt. Jetzt zogen Bagger und Erdlaster auf, um das Baufeld für die Erdarbeiten herzurichten. Die Bewohner des Seniorenwohnheims Haus am Lindenplatz haben jetzt eine Baustelle vor der Haustür.
Erweiterung „Die Kirche im Dorf lassen“, heißt es mahnend meist dann, wenn es etwa darum geht, bewährte Dinge infrage zu stellen. Neudenau hat sich dafür entschieden nicht nur die Kirche, sondern auch das Rathaus und die Feuerwehr im Städtchen zu lassen. Für 320.000 Euro entstehen jetzt 25 öffentliche Parkplätze, im September beginnt die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, die auf 900.000 Euro veranschlagt ist.
Seit Jahren betreibt die Kommune deutlich sichtbar Stadtsanierung und hat dazu mit dem Büro des Schwäbisch Haller Sanierungsexperten Gerd Schäfer offenbar einen guten Griff getan. Schäfer hat der Entwicklung des Altstadtgebietes positive Impulse gegeben, die von nachhaltiger Bedeutung für Neudenau sind. Seine Handschrift ist an zahlreichen Projekten abzulesen. „Mit diesem Projekt setzen wir jetzt einen wichtigen, das Sanierungsgebiet arrondierenden Schwerpunkt, mit hoher Innen- und Außenwirksamkeit“, sagte Schäfer beim Spatenstich.
Bürgermeister Manfred Hebeiß freute sich, den Spaten jetzt ansetzen zu können. Verzögerungen seien entstanden, weil die Bezuschussung wegen unterschiedlichen Auslegungen der Behörden Probleme bereitete. Das sei jetzt aber geklärt.
Die Parkplätze erstellt die Bad Friedrichshaller Baufirma Osmanaj. Geschäftsführer Afrim Osmanaj will mit seinen Leuten das Projekt zügig angehen und sofern das Wetter mitspielt, bis Anfang November fertig sein. Die Straßen werden in Asphalt ausgeführt, die Parkflächen erhalten einen wasserdurchlässigen Belag aus Pflastersteinen, informierte der Planer der Tiefbauarbeiten, Ulrich Kehle.
Muschelkalk Die Schrägen im Gelände werden terrassiert und mit Stützmauern versehen, die einen Wandvorsatz aus Muschelkalk erhalten. Das Erdgeschoss des Erweiterungsbaus der Feuerwehr wird ebenfalls eine Verblendung aus Muschelkalk erhalten: „Schließlich befinden wir uns hier in einem massiven Muschelkalkgebiet“, sagte Gerd Schäfer.
Die verbleibenden Kleingärten haben vorübergehend keinen Wasseranschluss, da die Leitungen entfernt wurden. Christoph Hamberger vom städtischen Bauamt versicherte: „Bis zum Frühjahr haben sie wieder Wasser für ihre Gärten“.
Bilder: Uwe Amann, Feuerwehr Neudenau