Rauch dringt aus der künftigen Tiefgarage der Rathauserweiterung, die Feuerwehr ist mit mehreren Fahrzeugen in der Brackenheimer Innenstadt präsent, überall Blaulicht, Schläuche und Einsatzkräfte. Gespannt verfolgen Anwohner und Passanten an den beiden vergangenen Mittwochabenden dieses Treiben auf der Baustelle mitten in der Stadt.
Glücklicherweise war es kein echter Einsatz sondern „nur“ eine Übung. Die beiden Brackenheimer Gruppenführer Jens Schunke und Dominik Völker haben sich hierfür aber dennoch einiges einfallen lassen, um ihren Kameraden eine spannende und vor allem lehrreiche Übung zu bieten. So wurde im Übungsszenario von einer Verpuffung im zukünftigen Technikraum ausgegangen, deren Rauchentwicklung das Untergeschoss und die Tiefgarage vollständig verqualmte. Durch offenstehende Türen und das Treppenhaus konnte sich der Rauch auch in die oberen Stockwerke des Rathausneubaus ausbreiteten. Zwei Personen galten als vermisst.
Kommandant Peter Hügle der zusammen mit seinem Stellvertreter Werner Döbler zuerst am Übungsobjekt eintraf, machte sich zunächst ein Bild über die Lage, um den nachrückenden Kräften ihre jeweiligen Aufgaben zuzuweisen. Danach geht alles ganz schnell! Jeder weiß was er zu tun hat: Schläuche werden gekuppelt, die Wasserversorgung zum Hydrant wird aufgebaut, Angriffstrupps rüsten sich mit Masken und Atemschutzgeräten aus und die Drehleiter wird in Stellung gebracht. Während ein Trupp zur Brandbekämpfung und Personensuche über die Tiefgarage ins Gebäude vordringt, suchen zwei weitere Trupps die oberen Stockwerke nach den vermissten Personen ab. „Bei einem solchen Einsatz mit vermissten Personen hat die Menschenrettung absolute Priorität“, so Einsatzleiter Peter Hügle.
Kurze Zeit später war der Brandherd im Technikraum auch schon lokalisiert und die beiden vermissten Personen gefunden. Während eine Person mit der Drehleiter aus dem Obergeschoss in Sicherheit gebracht wurde, musste die zweite Person mit dem Tragetuch aus dem Technikraum im Untergeschoss gerettet werden. Der vermeintliche Brand im Untergeschoss war dann auch schnell gelöscht, so dass mit den Aufräumarbeiten und der Entrauchung der Tiefgarage begonnen werden konnte. Zum Schluss wurde von den Kameraden noch die Möglichkeit genutzt, die Baustelle und den Fortschritt der Bauarbeiten zu besichtigen.
Um den Ausbildungs- und Übungsstand der Brackenheimer Feuerwehr weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten, sind regelmäßige und auch anspruchsvolle Übungen notwendig. Nicht selbstverständlich ist aber, dass sich hierfür auch immer geeignete Übungsobjekte finden lassen. Die Brackenheimer Feuerwehr möchte sich deshalb an dieser Stelle bei der Stadt Brackenheim als Bauherr sowie dem Bauunternehmen Amos bedanken, die uns diese Übung auf der Baustelle der Rathauserweiterung ermöglicht haben.
Fotos: Michael Mayer (Feuerwehr Brackenheim)