Um ihre Vergangenheit haben sich die Niederhofener Feuerwehrleute nie groß gekümmert. Deshalb wurde auch kein Gründungsfest gefeiert. Erst 1990, bei Recherchen über die Leintal-Feuerwehren, stieß Albert Decker auf das wahre Alter der Niederhofener Feuerwehr.
In hiesiger Gemeinde ist das Feuerlöschwesen nicht in sich geregelt„, steht im Niederhofener Gemeinderatsprotokoll vom 7. Juli 1880 zu lesen. Deshalb wurde noch in der gleichen Sitzung beschlossen, die Feuerwehr von nun an nach amtlichem Muster zu führen. Für den Kommandanten der Schwaigerner Gesamtwehr, Albert Decker, ist dies die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Niederhofen.
Bei Recherchen über das Feuerwehrwesen im Leintal war er im Schwaigerner Stadtarchiv auf alte Niederhofener “Rezess- und Defektbücher„ gestoßen. In ihnen fand er den Ratsbeschluss vom Sommer 1880 bestätigt. Der Kommandant und die Zugführer waren ab diesem Zeitpunkt nämlich verpflichtet, Protokolle zu führen und diese in Eigenverantwortung aufzubewahren.
In Niederhofen gab es aber auch davor schon Feuerlösch-Mannschaften. Warum sonst hätte die Gemeinde im Jahre 1867 die Anschaffung einer neuen Fahrfeuerspritze beschließen sollen? Die alte war den Löschmännern scheinbar zu schwerfällig gewesen. Eine Rechnung aus dem Jahr 1903 belegt den Kauf von 21 Feuerwehrjoppen zum Stückpreis von 13,50 Mark. Im Jahr darauf wurde im Haus von Rosenwirt Gustav Bleimeier eine Telegrafen-Hilfsstelle installiert.
Ein weiterer Meilenstein in Niederhofens Feuerwehrgeschichte war die Einrichtung der öffentlichen Wasserversorgung 1934. Ihr erstes Feuerwehrauto erhielten die Niederhofener - inzwischen nach Schwaigern eingemeindet - erst 47 Jahre später. 1979 hatten die Floriansjünger damit begonnen, am Lochbergweg ein Feuerwehrhaus zu errichten. Nach 1230 Stunden Eigenleistung konnte es am 30. Mai 1981 übergeben werden; zusammen mit einem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug.
Abteilungskommandant Jürgen Schuster hatte mit seinen Feuerwehrleuten in den vergangenen Tagen alle Hände voll zu tun, um für die Feierlichkeiten auf dem Niederhofener Sportplatz das 1000-Mann-Zelt aufzubauen. Neben Feuerwehr-Delegationen aus der Nachbarschaft haben sich auch Abordnungen aus Kötzting in Bayern und aus Schwaigerns österreichischer Partnergemeinde Pöndorf angesagt. Und weil es gerade passt, feiert die Schwaigerner Jugendwehr gleich mit: Sie besteht seit 25 Jahren.
(Repro: Dieter Nödl)