Ein neues Gerätemagazin oder zumindest eine grundsätzliche Renovierung des bestehenden Feuerwehrhauses – das wünscht sich Uwe Schlund, Abteilungskommandant der Feuerwehr Schwaigern schon lange. „Es ist einfach in die Jahre gekommen. Das Dach ist nicht mehr so dicht, die Frauen haben keine separate Umkleide, und die sanitären Anlagen sind auch nicht mehr so toll“, erzählt er. Deswegen gibt es beim Tag der offenen Tür am Sonntag auch keine Führungen durchs Gebäude, aber dafür leckeres Essen, interessante Fahrzeuge und eine technische Übung.
Einsatzwagen Mit vor Ort diesmal auch die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes. Man lebt quasi unterm selben Dach. „Wir haben hier unsere zwei Garagen, vorne noch einen Raum und das Obergeschoss teilen wir uns“, erzählt Bereitschaftsleiterin Sandy Wittmann. Heute präsentieren sie ihren neuen Transportwagen, der seit einem dreiviertel Jahr das alte Fahrzeug aus den 1980ern ersetzt. „Wir haben jetzt eine ausfahrbare Krankentrage, eingebauten Funk und vor allem mehr Platz, so dass wir auch neben dem Patienten auf der Trage sitzen können, um ihn zu versorgen.“ Glücklicherweise ist das bislang noch nicht vorgekommen.
In einem Zelt herrscht Gewusel. Hier ist das Bärenhospital, und eine ganze Gruppe Knirpse kümmert sich um die felligen Gesellen. Mullbinde um Mullbinde wird um die pelzigen Beine und Arme gewickelt, und manches Stofftier verwandelt sich langsam in eine Mumie. Luisa hat extra noch eine Kompresse untergelegt, bevor die Wickelarbeit losgeht. „Falls das Blut nach oben kommt“, erklärt die Siebenjährige. Dieses Verbinden sei ziemlich einfach. Gleich daneben verwandeln sich Kindergesichter mittels Schminke in bunte Feen oder auch gruselige Totenköpfe.
Nachwuchs Hinter dem Zelt hat die Jugendfeuerwehr ihr Angebot aufgebaut. Kinder löschen mit Feuereifer ein brennendes Haus, bringen Kegel und Dosen zu Fall. Hier steht der potentielle Nachwuchs der Schwaigerner Wehr, auch wenn es nicht mehr so einfach ist wie noch vor Jahren. „Wenn wir ein Drittel zu den Aktiven bekommen, sind wir zufrieden“, meint Schlund. 48 Aktive sind es derzeit, darunter drei Frauen. Das könnten von Schlund mehr werden. „Sie haben eine andere Sichtweise, gehen anders an Situationen ran“, stellt der Abteilungskommandant fest. Zu ihnen gehört Sandy Wittmann. Sie weiß selbst, wie schwer es ist, andere Frauen für den Feuerwehrdienst zu gewinnen. „Wenn man aus der Jugend kommt, ist es schon einfacher, als als Erwachsene einzusteigen“, meint sie. Vielleicht macht ja auch die technische Hilfeleistungsübung mit dem DRK Lust, beizutreten.
Fotos: Feuerwehr Schwaigern